Ein paar Worte zum Schneeballeffekt

Ich weiß, der Winter ist quasi vorüber und jetzt komme ich schon wieder mit Schnee. Kenner wissen natürlich, dass das nur ein Bild ist. Besagter Effekt ist aber in den wenigsten Fällen ausschließlich positiv. Schon gar nicht in Zeiten des Internets.

Wie komme ich also darauf?

Ronja von mind-hack.de hat mich für den Liebster Award nominiert. Das ehrt mich sehr, vielen Dank, Ronja!

Das Prinzip ist, dass man als nominierter Blog 11 Fragen beantwortet, die durch die Nominierenden gestellt werden. Man selbst soll am Ende 11 Blogs nominieren, die man unglaublich gern liest und ebendiesen 11 eigene Fragen stellen. Auf diese Weise sollen kleinere Blogs (was auch immer das heißt) bekannter gemacht werden.

Die Fragen geben einen interessanten Einblick in zum Befragten, auf die ich jetzt gern auch erstmal eingehen möchte. Am Ende des Beitrags schließen dann noch ein paar Sätze zu meiner Sicht zum Schneeballeffekt ab.


 

1. Hast du einen starken Leitsatz oder ein Motto, an das du in schwierigen Situationen denkst?

“Nichts ist so beständig wie die Veränderung.” – Das ist nicht nur in schwierigen Situationen mein Motto, sondern begleitet mich durch Alltag und mein Leben im Allgemeinen hinweg. Ich bin sogar der Meinung, dass das jedem so geht, es nur manchen nicht bewusst ist. Entscheidend ist aber, was ich aus diesem Motto alles mitnehme:

  1. Schwierige Zeiten gehen auch vorbei. – Kein Grund also, durchzuhängen.
  2. Gute Zeiten gehen auch vorbei. – Deshalb lieber im Moment leben, als der Vergangenheit nachzutrauern oder bereits schon wieder eifrig die ferne Zukunft zu planen. (Letzteres bringt ohnehin selten etwas, weil sich bis dahin noch so viel ändern kann.)
  3. Es gibt Angelegenheiten außerhalb meines Machtbereichs. Bei solchen Änderungen brauchen ich gar keine Energie hineinstecken.
  4. Es liegt in meiner Hand, positive Veränderungen für mein Leben herbeizuführen. Also ab in die Puschen!

2. Was tust du um ins Handeln zu kommen, wenn du durchhängst?

Zuerst versuche ich Herauszufinden, woran es denn liegt, dass ich durchhänge, und dementsprechend entgegenzuwirken. Sonst hilft es mir, mich an der frischen Luft bei Tageslicht zu bewegen und mich an einen Plan zu halten.

3. Hast du eine Morgenroutine oder etwas, ohne das du den Morgen nicht genießen kannst?

Ja, aber die ändert sich gelegentlich je nach äußeren Umständen wie Aufenthaltsort, Terminen, und Jahreszeit. So grob: Wasser trinken, Ölziehen, Tagesplanung, Meditation, Morgensport, Morgenhygiene, Frühstück, Morgenlektüre.

4. Hast du mal einen Rat bekommen, der dir so richtig die Augen geöffnet hat? Wenn ja, welchen?

Meine Eltern sagten mir als Kind stets: Man muss nicht alles haben. Und schon gar nicht bei allem mitmachen. So richtig verstanden habe ich das aber erst Jahre später, als ich anfing, mich mit Minimalismus zu beschäftigen.

5. Was wäre eine gute Belohnung für dich, wenn du etwas geschafft hast?

Ein Eis. (am besten ohne Zusatzzucker, also nur aus Früchten bestehend) Spaß bei Seite, als beste Belohnung empfinde ich eigentlich stets Anerkennung von anderen Menschen.

6. Wie bist du auf die Idee gekommen, zu bloggen?

Uff… Da muss ich tief in meinem Gedächtnis kramen. Lange Zeit habe ich zunächst auf anderen Blogs gelesen und kommentiert. Irgendwann wurde mir dann bewusst, dass ich auch gern über das eine oder andere Thema schreiben würde. Deshalb wandte ich mich vertrauensvoll an andere Blogger und erfragte ihre Meinung – schließlich gab es ja schon so viele Blogger. Musste ich da wirklich auch noch meinen Senf dazu geben? Zunächst habe ich auf englisch gebloggt, der Blog existiert aber heute nicht mehr. Denn bevor ich mich nach Israel aufmachte, fragten mich viele Freunde, ob ich diesbezüglich online berichten werde. Somit war Wo ist Philipp? geboren – und mein damaliger “Erstblog” fortan stiefväterlich vernachlässigt, bis ich entschied, ihn aufzulösen.

7. Was möchtest du mit deinem Blog erreichen?

Ich möchte Menschen dazu anregen, nachzudenken. Dass können sowohl bekannte Themen als auch welche sein, auf die sie sonst nie einen Gedanken verwendet hätten. Hauptsache ist, es wird kritisch hinterfragt und meine Leser sehen die Welt mal aus einer anderen Perspektive. Der anschließende Austausch über die Kommentare gehört für mich da ebenso dazu, wie die Texte selbst.

8. In welcher Situation musstest du kämpfen und hast dabei richtig viel gelernt?

Beim dritten Versuch einer Prüfung, die bei Nichtbestehen eine Exmatrikulation mit sich zieht. Ich bestand die Prüfung nicht. Was habe ich also daraus gelernt? Wenn ich Herzblut in etwas stecke, wird es gut. Wenn ich von etwas nicht erfüllt bin, ist es zum Scheitern verurteilt – früher oder später.

9. Was würdest du Jemandem raten, der gerne sein eigenes Ding starten würde, sich aber nicht in die Öffentlichkeit traut?

Fang klein an. Dein eigenes Ding muss ja nicht unbedingt sofort auf die große Bühne, sondern kann auch erstmal analog im engeren Freundes- und Bekanntenkreis Fuß fassen. Die Wahrscheinlichkeit, Zuspruch zu erhalten, ist auf der großen Bühne allerdings wahrscheinlicher. Die eigenen Liebsten haben immer solch eine Angst um einen …

10. Wie lässt du dich zu neuen Themen inspirieren?

Ich sauge alles um mich herum wie ein Schwamm auf. Nein, Spaß. Ideen kommen mir meist dann, wenn ich nicht darüber nachdenke. Inspiration kann dabei aber tatsächlich alles sein, was ich um mich herum habe.

11. Welche Tools nutzt du am liebsten für deine Ideen und ihre Umsetzung?

Papier und Stift.


 

Und schon sind elf Fragen um. Nun wäre ich an der Runde, elf Blogger zu nominieren und ihnen elf Fragen zu stellen. Womit wir wieder beim Schneeballeffekt wären. Was klein anfängt, steigt exponentiell an: Ein paar Schneekristalle rollen den Hang herunter, werden zu einem Schneeball, wachsen zu einer Kugel und lösen in der Folge eine Lawine aus. Ebenso hier: 1 Blogger nominiert 11 andere Blogger, die wiederum je 11 andere Blogger nominieren, und so weiter und so fort. Und schwuppdiwupp steigt das Ganze exponentiell an.

Und ebenso wie die Lawine schließlich zum Erliegen kommt, passiert das mit dem Liebster Award auch. Denn so viele tolle, neue Blogs müssen erstmal nachkommen. Das braucht Zeit. Deshalb möchte ich das hier und jetzt ein wenig entschleunigen.

Entsprechend habe ich mir einen Blog herausgesucht, der mir sehr gut gefällt. Dann bekommt das Wort Liebster auch gleich noch mal eine andere Bedeutung. ;)

Die Rede ist von Europe by numbeRs. Hier bloggt mein Freund und ehemaliger Mitbewohner Micha auf Grundlage von Statistiken über die aktuelle Situation Europas und Bier. (Da werden Erinnerungen ans heimische Brauen in der WG wach… :))

Leider hat er jüngst kaum noch Zeit gefunden, zu bloggen. Deshalb kann er diese Nominierung direkt als Anlass für seinen nächsten Artikel nehmen. Und hier sind meine Fragen an dich, Micha:

  1. Was war der Auslöser für dich, deinen Blog zu starten?
  2. Bei allem Minimalismus: Was hast du gegen digitale Kameras? (Und das frage ich als jemand, der Analoges und Digitales gleichermaßen mag.)
  3. Apropos Minimalismus: Inwiefern hat sich dein Minimalismus in der Praxis durch Partnerschaft und Familie geändert?
  4. Wir sind beide ein großer Freund Europas. Ich persönlich mag Grenzen nicht so. Warum also nicht einfach eine Weltunion gründen? Wir sitzen doch alle im selben Boot.
  5. Welche Vision hast du von unserer Welt in 50 Jahren?
  6. Und wir schon bei Zukunftsvisionen sind: Wir hatten uns mal über zukünftige Bevölkerungsentwicklung unterhalten. Einen interessanten Gedanken von dir fand ich, dass alle Menschen in Großstädten wohnen und ländliche Gebiete renaturalisiert werden können. Wie genau stellst du dir das vor in Hinblick auf Landwirtschaft und romantisch veranlagte Einsiedler?
  7. Du stehst auf natürliches Essen und forschst gleichzeitig in der Genetik. Welche Rolle werden deiner Meinung nach traditionelles und genmanipuliertes Saatgut einnehmen?
  8. In einigen Ländern Europa gibt es bereits erste Ansätze und Versuche für ein bedingungsloses Grundeinkommen. Was hältst du davon?
  9. Braucht es Geld deiner Meinung nach überhaupt oder könnten wir uns auch zur Gefallensgesellschaft entwickeln?
  10. Wenn du eine einzige Entscheidung fällen könntest, die fortan für alle Erdenbewohner Gültigkeit hat, was wäre es?
  11. Was macht dein Glück aus?

Und hier sind Michas Antworten dazu!

Jetzt bin ich gespannt auf eure Meinung zu Ronjas Fragen!

Alles Liebe,

Philipp

7 Kommentare

Antworten

  1. Hallo Philipp!

    Am besten gefällt mir Dein “Entschleunigen” vom Schneeballeffekt, ein guter Ansatz. Ich mag diese explodierenden Ketten ja so gar nicht!

    lg
    Maria

  2. Hey Philipp,

    ich freue mich total, dass du dir die Zeit genommen hast und meine Fragen beantwortet hast! :)

    Mit dem Schneeballeffekt bin ich total auf deiner Seite, ich selbst habe ja auch gesagt, dass ich keine 11 Blogger nominiere, um des Nominierenswillen, sondern habe dich und 4 weitere Leute gefragt, die ich selbst auch toll finde, ob sie denn Lust dazu haben. Ein Schneeballeffekt ist allerdings schon entstanden, dadurch, dass Kai die Fragen auf YouTube gebracht hat und er somit dort weiter rollt, aber das ist noch mal eine andere Komponente und ich finde es ziemlich cool! :)

    Deine Antwort auf die 8. Frage beeindruckt mich besonders. Ich habe diese Erfahrung auch schon (wenn auch in anderer Form) gemacht und denke, dass es grade auch deshalb ganz wichtig ist, (vor allem) das zu tun, was man auch wirklich unglaublich gerne tut.

    Liebe Grüße und mach weiter so! :)
    Ronja

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