Handverlesen im April 2015

Wie angekündigt gibt es endlich den ersten Handverlesen Beitrag! Hierin schreibe ich, welche Dinge mir in meinem analogen und digitalen Leben im vergangenen Monat widerfahren sind. Außerdem gebe ich einen Ausblick auf meinen Folgemonat. Das ist also die perfekte Möglichkeit, einen Abriss über mein derzeitiges Leben zu bekommen, wenn bei dir zuletzt die Zeit knapp war oder wir schon lang nicht mehr miteinander gesprochen haben. :)

Bereit? Dann los!


+ ANALOG +

Je mehr ich offline bin, desto zufriedener bin ich. Deshalb versuche ich so oft es geht, einfach mal alle Geräte auszuschalten. Und wenn ich eben doch arbeiten muss, kann ich das zum Glück manchmal auch draußen tun. :) Was habe ich dabei also erlebt?

Der April, der April, der macht, was er will

… auch im Nahen Osten. 35°C an einem Tag, 6°C am nächsten, Gewitterstürme, Hagel, unermüdliche Regenschauer. Zeitweise war es wirklich so unangenehm, dass ich mich den ganzen Tag über drin verkrochen habe. Selbst die Israelis meinten, das Wetter sei heuer arg ungewöhnlich.

Und als wäre dies noch nicht genug, setzten die Unwetter auch noch meist in den ungünstigsten Momenten ein, etwa wenn ich gerade einen Platten hatte und deshalb mein Fahrrad bei Unwettern sechs Kilometer nach Hause schieben musste. Abgesehen davon, dass Jerusalem überhaupt nicht für Unwetter oder Kälte gebaut wurde, frage ich mich doch manchmal, wer eigentlich auf die Idee kam, hier sesshaft zu werden.

Feiern ohne Ende

Ostern bin ich ja gewohnt, wenngleich auch nicht im selbigen Ausmaß. Dieses Jahr durfte ich aber auch noch die jüdischen und israelischen Feste miterleben. Wozu wohnt man sonst schon in Jerusalem? ;) Garniert wurde das ganze mit dreiwöchigen Ferien mitten im Semester.

Während ich mich normalerweise über Ferien freue, habe ich hier eher einen Dämpfer erlebt. Denn plötzlich wurde ich aus meinem Arbeitsfluss herausgerissen. An Feiertagen geht in Israel halt einfach gar nichts. Besonders ärgerlich, wenn man ungeachtet der Feiertage Dinge zu erledigen hat. Ob es mir gefällt oder nicht, zur Kultur gehört es auf jeden Fall dazu.

Ich will einfach zu viel! Oder: Warum mir nie langweilig ist

Ich habe viel mehr Ideen, als ich je verwirklichen kann. Ich habe seit der Gründung dieses Blogs unentwegt mehr Entwürfe als veröffentlichte Beiträge. Ich möchte noch so viel lernen im Leben! Mir fallen jedes Jahr mehr Reiseziele ein, als ich je bereisen kann – besonders, wenn ich mehr als nur an der Oberfläche kratzen möchte; und das möchte ich. Abgesehen davon gibt es so viel zu sehen auf der Welt. Und mir ist durchaus bewusst, dass ich, selbst wenn ich jedes Land der Welt bereiste, nicht jeden Quadratzentimeter erkunden werde. Und das muss ich ja zum Glück auch gar nicht.

Deshalb übe ich mich darin, einfach mal etwas wegzulassen. Manche Ideen entpuppen sich als Schnappsideen. Manche Beiträge vermengen sich zu einem größeren oder werden gar irrelevant für mich. Und bei Reisen hilft mir auf jeden Fall das Wissen, dass ich ja jederzeit wiederkommen kann, (was ich auch in aller Regelmäßigkeit tue). Entsprechend ist mein Reisetempo langsamer denn je. Und es fühlt sich genau richtig an.

Ein wenig rum kam ich dann aber doch, wenngleich ich keine neuen Orte erkundet habe. Dafür durfte ich eine für mich komplett unbekannte Welt erfahren und habe einen verhassten Ort lieben gelernt. Und zwei Wünsche auf einmal habe ich auch noch erfüllt bekommen. Diesem besonderen Erlebnis widme ich aber einen eigenen Beitrag. Kleiner Tipp anbei: Ich war mal wieder in Eilat. :)

Foto Flughafen Eilat



– DIGITAL –

Ich war natürlich nicht nur offline. Die Weiten des Internets bieten eben auch jede Menge Interessantes. Dabei bin ich unter anderem auf Folgendes gestoßen:

Anti-Plastik

Vielen dürfte geläufig sein, dass ich Plastik vermeide, wo es geht. Ein lang gehegtes Problem waren bisher Zahnbürsten. Zwar hatte ich schon von welchen aus Holz gehört, aber die würden auch nur in Plastikverpackung geliefert und wohl auch nicht so gut funktionieren. Umso mehr habe ich mich gefreut, als ich diesen Beitrag gelesen hatte!

Und der April hatte noch eine Überraschung für mich – nämlich einen mir bis dato unbekannten Blog, der sich ausschließlich damit beschäftigt, möglichst plastikfrei zu leben. Frau Schubert hat so ein recht umfassendes Kompendium erschaffen, dass ich seitdem gern durchstöbere.

Technologie

Mittlerweile dürfte es von jedem namhaften Technikhersteller neben Smartphones auch smarte Uhren geben. Die Frage, ob man das braucht, ergibt sich für mich nicht wirklich. Dennoch fand ich einen interessanten, wenngleich vertrauten Gedanken dazu in diesem Video.

Ein erster Schritt gegen diese Entwicklung ist diese Internetseite. Die Betreiber wollen Schluss mit Murks machen. Und du kannst dabei helfen: Wenn du selbst etwas gekauft hat, dass sich als Murks herausgestellt hat, kannst du es eintragen. Darüber hinaus ist es eine gute Quelle zur Recherche. ;)

Medienkonsum

Auch Netzwerke und Plattformen sind vergänglich. Oder nutzt tatsächlich noch jemand privat Myspace? Entsprechend könnte ich mir vorstellen, dass auch Facebook eines Tages abgelöst wird. Wie die Zukunft von solchen Internet- und Techgiganten aussehen könnte, analysiert Galloway sowohl anschaulich als auch unterhaltsam.

Ich persönlich hoffe, dass Privatsphäre mehr Bedeutung zukommen wird. Einen Anfang dafür macht ello. Und es gibt auch eine entsprechende Alternative für Sofortnachrichten: Telegram. Ich habe beide Dienste noch nicht genutzt, weil ich zur Zeit mit meinen Kommunikationskanälen zufrieden bin. Aber wenn in Zukunft, dann doch bitte die. :)

Apropos Zukunft: Hat das Fernsehen eine? Ich schaue nicht fern, weil ich schnell das Gefühl bekomme, meine Zeit auch sinnstiftender und erfüllender verbringen könnte. Manchmal bekomme ich das gleiche Gefühl bei Youtube, weshalb ein Vergleich gar nicht abwägig ist. Doch wer genau steht eigentlich hinter Youtubern? Entgegen dem ersten Eindruck sind viele nicht einfach nur hippe, junge Leute, die sich selbst ausdrücken wollen, sondern Geschäftsleute.

Ab und an ist ja aber doch etwas Interessantes dabei. Besonders entzückt bin ich von der Reihe Frage ein Klischee, die viele interessante Einblicke gewährt. Wann kommt man sonst schon mal dazu, mit einem Zoophilen zu sprechen?

Außerdem war ja auch 1. April! Internationaler Streichetag! Ich mag Streiche, habe aber häufig Hemmungen. Andere sind da weniger zimperlich. Doch wie weit sollte man bei Scherzen wirklich gehen?



// DIE AUSSICHTEN FÜR MAI //

Die Temperaturen steigen langsam aber stetig an und ich bin schon ganz gespannt, wie warm es wohl im Sommer werden wird. Ich sage das zwar schon seit mehreren Monaten, aber ich bin jetzt wirklich zuversichtlich, dass es nicht mehr kalt wird! Das Semester ist hier in Jerusalem schon fast wieder vorbei und es stehen noch ein paar weitere Feiertage an. Ja, die nehmen wohl nie eine Ende. :)

Foto Philipp im April 2015

Mit auf meinem Plan steht der eine oder andere Ausflug. Natürlich stellt sich mir die Frage, wie viele es letztlich tatsächlich werde. Denn viele meiner Projekte haben eine unausweichliches Ende: Meine Abreise. Bis dahin ist aber ja noch ein wenig Zeit und besonders die Tatsache, dass sich Besuch angekündigt hat, der eigentlich gerade erst da war, zeigt mir wieder einmal mehr, wie oft sich Möglichkeiten für eine Rückkehr anbieten!

Außerdem stehen noch ein paar Einladungen im Mai aus. Die verheißen nicht nur mehr lokale Küche und Traditionen, sondern dass ich ja vielleicht auch selbst dazu komme, das eine oder andere Rezept auszuprobieren.

Nun aber genug von mir. Was sind deine Pläne für Mai? Ist der Frühling schon da oder wurde er schon wieder vom Sommer verdrängt? In jedem Fall freue ich mich über Nachricht. :)

Alles Liebe,

Philipp

Dieser Beitrag ist Teil der Reihe Handverlesen.

2 Kommentare

Antworten

  1. Drolli&Enno

    05/05/2015 — 20:26

    Sehr schön, aber wenn man allen Links, die einen interessieren, folgen will und auf den neuen Seiten weitere interessante Hinweise findet, kann man sich ganz schön verzetteln.Ich wollte eigentlich Brot backen, jetzt sitze ich schon fast 2h vor dem Computer und der Teig reift & reift & reift.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert