Ich habe unlängst bemerkt, dass mich Verkehrslärm mordsmäßig aufregt. Und bei Straßenfesten spüre ich, wie sehr ich mich danach sehne, dass Autos wieder nicht mehr in jeden Bereich des öffentlichen Lebens vordringen können.
In meinem Heimatort war das nie ein Problem. Dort konnte ich mich nicht nur nachts ungestört auf die Straße legen, sondern mich auch tagsüber häufig frei auf der Straße bewegen. Heute vermisse ich das gelegentlich, weil vielerorts sämtlicher öffentlicher Raum von Autos überbevölkert wird. Bin ich der einzige, der sich daran stört? Oder warum unternimmt niemand etwas dagegen?
Am letzten Wochenende war ich in Leipzig. Im Rahmen des PARK(ing) Days wurde dort unter anderem am Südplatz ein Boulevard eingerichtet, um zu zeigen, wie man den Platz, den sonst parkende Autos zustellen, besser nutzen könnte: Mit Grün- und Sitzflächen, für die aktive Naherholung zwischendurch auch mit Tischtennisplatten ausgestattet. Initiativen gibt es also durchaus.
Einige andere Städte leben das auch schon in größerem Maßstab vor, indem sie größere Areale mit Fußgängerzonen für Autos sperren. Leider passiert das zumeist nur in Einkaufsstraßen oder in der Nähe von touristischen Attraktionen, wie im Bild rings um die Frauenkirche zu Dresden.
Wo hättest du gern ein Verbot für Autos? Lieber Fußgängerzonen oder gleich generell autofreie (Alt-)Stadtzentren?
Sicher ist es schwierig einen Konsens für alle zu finden, aber mit weniger Privatautos in Städten wäre bereits einiges getan. Öffentliche Verkehrsmittel gibt es vielerorts und immer mehr Carsharingangebote tun sich auf. Allerdings kenne ich aus meiner Heimat auch die Situation, dass Öffis immer weiter zurückgebaut werden. Woran das liegt? Offensichtlich weil die Nachfrage danach nicht mehr so stark ist wie einst. Ich höre oft Beschwerden über das stetige Schwinden von Bus- und Zugverbindungen, ohne dass jemand diese jemand in Anspruch nimmt. Wir sind also selbst die letzten die sich darüber aufregen dürfen.
Doch ich bin überzeugt, dass wir eines Tages gezwungen sein werden, wieder mehr Dinge, darunter eben auch Fahrzeuge, zu teilen, weil die Ressourcen knapper werden.
Und ganz ehrlich: Ich freue mich darauf.