Zugegeben, sehr viele Grenzübergänge gibt es in Israel nicht. Macht nichts, denn das Land ist ja auch nicht so groß. Bedauerlicher Weiße sind manche der Grenzübergänge auch geschlossen. Doch die offenen warten mit Kontrollen auf, die man als Europäer schon längst nicht mehr gewohnt ist. Und ordentlich bezahlen lässt man die Grenzgänger auch.
Dazu muss man sagen, dass Israel ja bereits unglaublich viele historische Stätten zu bieten hat. Doch die meisten Touristen, besonders von anderen Kontinenten, nehmen auch gleich noch entweder Ägypten oder Jordanien mit. Wenn man schon mal den weiten Weg gereist ist… Zu diesen beiden Ländern sind die Grenzen nämlich offen und natürlich warten beide mit Weltwundern auf. Das zieht.
Im Mittelpunkt des Ganzen stehen die Städte (Ost nach West) Aquaba, Eilat und Taba. Ich hatte nun bereits zwei Mal die Möglichkeit, paarweise nach Jordanien zu reisen. Ägypten ist aber auch noch mal dran. :)
Von Jerusalem aus gibt es einen Bus , der gemütlich durch die Wüste tuckert. Es werden auch Flüge angeboten, die das Ganze für einen vergleichbaren Preis in 45 Minuten zurücklegen, aber das lässt sich mit meinem Gewissen nur bedingt vereinbaren.
Am frühen Abend angekommen, lädt der Gedanke an Strand noch zu einem Spaziergang an. Von Strandidylle fehlt aber weit und breit jede Spur, denn innerstädtisch wurde alles mit bunt blinkenden Hotels zugebaut. Immerhin haben nun die Hotelgäste Meerblick.
Ebenfalls am Strand gelegen lädt auch ein Einkaufszentrum zum Bummeln ein. Da Eilat als Sonderwirtschaftszone gilt, entfällt die Mehrwertsteuer. Das lockt das natürlich sehr. Die Sache mit Steuerfreiheit nützt nur nichts, wenn man zum Vergleich in Deutschland einkauft. Das ist zumindest das Ergebnis meiner bisherigen Preisvergleiche. Ich lasse mich gern eines Besseren belehren. :)
Am nächsten Morgen geht es an die Grenze. Die liegt außerhalb der Stadt, weshalb zum Taxi geraten wird. Wenn man sich nur kurz schlau macht, kann man aber auch einfach hinlaufen. Vom Stadtzentrum aus ist es etwas eine halbe Stunde und der Weg führt auch noch durch ein Zugvogelreservat, das zum Verweilen einlädt.
An der Grenze angekommen bezahlt man zunächst über 20€ an Israel, damit man das Land verlassen darf. Jordanien begnügt sich auf der Rückreise mit etwas mehr als 10€. Bevor man Jordanien betreten darf, muss man sich noch durch einen Duty Free Shop zwängen. Ob der sich rentiert?
Auf der anderen Seite angekommen, steht noch der Weg vom Grenzübergang ins Stadtzentrum von Aquaba an, welcher sich etwas langwieriger als der in Israel gestaltet. Besonders wer mit großem oder unhandlichem Gepäck reist, wird ein Taxi zu schätzen wissen. Die lassen sich das natürlich ordentlich bezahlen. Mit Taxifahrern werde ich wohl nie so richtig warm, ganz besonders mit denen dort nicht, aber das ist ein Thema für sich.
Aquaba ist natürlich für die wenigsten Endhaltestelle. Aber auch für das Weiterkommen ist gesorgt, wenn man das entsprechende Kleingeld hat.
Kleingeld ist generell das richtige Stichwort, denn das Geschäft brummt. Israel hat zwar nur einen sehr schmalen Zugang zum Roten Meer, weiß den aber wohl zu nutzen. Nicht umsonst konnten so viele Hotels entstehen. Ein Fußballstadion wird da gerade gebaut und ein weiterer, internationaler Flughafen für Eilat soll auch noch kommen.
Auf der jordanischen Seite verhält es sich ebenso, nur dass statt des Fußballstadions nun die erste Golfanlage Jordaniens entsteht – praktischer Weise direkt neben einem neuen Wohnkomplex mit den Ausmaßen eines Stadtteils. Die Wohnungen gehen weg wie warme Semmeln – für Millionen.
Trotzdem bleiben viele Touristen nicht länger in Jordanien, sondern unternehmen nur Tagesausflüge nach Petra. Da sich Jordanien das Geld natürlich nicht entgehen lassen möchte, bezahlt man als Tagestourist auch gleich mal etwa 100€ Eintritt. Selbst mit Übernachtung im Lande ist der Preis mit 55€ noch recht hoch, wenngleich ich verstehe, warum der Preis so hoch angesetzt wird.
Alles in allem kann man so bei einem kurzen Ausflug mal eben 250€ aufwärts ausgeben. Ob man bereit ist, es zu investieren, muss jeder für sich entscheiden. Aber ich halte es für wichtig, sich damit auseinanderzusetzen, wohin das Geld eigentlich geht.
Und wie stehst du dazu?