Was für ein Sommer! Und weil’s so schön war, hier die Leckerbissen der letzten drei Monate.

+ ANALOG +

Überschätzte Werte

Ich bin diesen Sommer 25 Jahre alt geworden. Eine Feier zu organisieren, stand auf meiner Dringlichkeitsliste ehrlich gesagt sehr weit unten, entsprechend habe ich das einfach im Sand verlaufen lassen. Das hat auch ganz gut geklappt.

Natürlich feiere ich gern mit mir nahestehenden Menschen. Wenn die Umstände allerdings gerade nicht so passen, finde ich es überhaupt nicht verwerflich, keine Feier auszurichten. Über Glückwünsche freue ich mich natürlich trotzdem.

In diesem Zuge ist mir allerdings bewusst geworden, wie viel Bedeutung andere Menschen einer Zahl beimessen. “Also, man kann ja viele Feiern auslassen. Aber die des 25. Geburtstags muss schon sein!” So oder so ähnlich durfte ich einigen Meinungen hören. Stellt sich nur die Frage: Wieso?

Was macht die 25 so besonders? Dass sie genau einem Viertel der so oft anvisierten 100 entspricht? Das ist doch Schmarrn! Ich möchte mit meinem Geburtstag ganz sicher nicht feiern, dass ich erfolgreich ein Viertel meines Lebens hinter mich gebracht habe. Abgesehen davon strebe ich die 100 gar nicht an. Eher etwas Höheres ;)

Spaß bei Seite. An Geburtstagen feiere ich, dass ein Mensch, den ich liebe, geboren worden ist. Die Zahl dazu ist mir egal. Und das sollten wir doch auch eher jeden Tag, sprich im Alltag, feiern, als nur einmal im Jahr, nicht wahr?

Und dennoch ist da auch eine andere Seite: Dass ich noch lebe, ist auch in meinen jungen Jahren keine Selbstverständlichkeit. Und dafür sollte ich dankbar sein. Dies aber auch jeden Tag.

Marathon Fitness

Mein Training ist im Sommer stark stagniert. Dabei sollte man annehmen,  dass es an langen Tagen leichter von der Hand geht. Weit gefehlt, denn an ebendiesen bin ich entsprechend auch noch länger am Tag unterwegs.

Was mir dagegen hilft, ist, die mir wichtigen Dinge, wie auch mein Training morgens zu erledigen. Geht es dir da genau so?

Gewohnheit macht zu Hause?

Bekanntermaßen ist Heimat für mich kein bestimmter Ort. Nun ist die Frage, was es braucht, damit ich mich zu Hause fühle.

Schon recht früh habe ich bemerkt, dass es bei mir dafür nur eine ziemlich kurze Eingewöhnungszeit braucht. Und nun, da ich wieder in Jerusalem bin, ist mir jüngst noch etwas ausgefallen: Je häufiger ich an einen Ort zurückkehre, desto mehr fühle ich mich dort zu Hause.

Entsprechend verspüre ich, wenn ich in den hierher reise auch schon längst kein Reisefieber im klassischen Sinne mehr. Es ist eher ein Ankommen. Für Ersteres bedarf es des Unbekannten, dass entdeckt werden möchte. Oder wie siehst du das?

Foto Große Synagoge Berlin


# OBJEKT DES MONATS #

Foto Mein selbst genähtes Portemonnaie

Lang habe ich mich nach dem perfekten Portemonnaie (Chipkartengröße, großes Münzfach, trotzdem nicht so bulkig) umgesehen, bis ich schließlich einsah, dass ich da wohl selbst Hand anlegen muss. Gesagt, getan, habe ich mich mit einer Freundin im Besitz einer Nähmaschine (1000 Dank noch einmal, Nora :)) an die Arbeit gemacht.

Der Stoff entstammt abgetragener Kleidung [Außenstoff: Hose, Innenstoff: Unterhose (ja, vorher gewaschen)]. Am längsten hat gar nicht das Nähen an sich gedauert, sondern der Planungsprozess, welche Stoffschicht denn nun als nächstes worauf genäht wird.

Es hat sich auf jeden Fall gelohnt, denn ich bin mit dem Ergebnis zufriedener, als ich mit einem gekauften Produkt je sein könnte!


– DIGITAL –

Bedingungsloses Grundeinkommen

Seit einiger Zeit wird rege über das BGE als Alternative zum jetzigen Arbeitsmodell diskutiert. Für und Wider gibt es viele, wobei meines Erachtens die Pros deutlich überwiegen, momentan aber von Gegnern des BGE als nicht ausreichend durchdacht abgetan werden. Von daher wundert es mich auch überhaupt nicht, ausgerechnet im Handelsblatt Gegenstimmen gelesen zu haben.

Ein stets wiederkehrendes Argument besagt, dass Menschen dann nicht mehr arbeiteten. Dabei schließt ein BGE überhaupt nicht ein, dass Menschen keine Arbeit mehr verrichten. Es ist eher eine Frage nach der Art und Menge der Arbeit. Und wenn ich mich in meiner Umgebung so umschaue, sehe ich erschreckend selten Freude bei der Arbeit, sondern vielmehr Krankheitserscheinungen.

Umso freudiger stimmt es mich, dass es international nach wie vor auch Befürworter gibt. Es wird weiterhin berichtet und damit bleibt das BGE auch weiterhin ein Thema – obgleich der Abstimmungsergebnisse der Schweiz.

Und wer es ganz genau wissen will, spricht am besten Mal mit dem dm-Gründer Werner Götz.

Lebensmittel frisch halten

Ein häufiges Problem bei Lebensmittelabfällen ist, dass sie entstehen, weil frisches Essen verdirbt, bevor es verzehrt wurde. Dagegen gibt es zum Glück Tipps im Netz! Die sind nicht alle für mich brauchbar (Zucker, Essig, Alkohol, …), doch in Summe finde ich sie äußerst nützlich.

Und einen Extra-Tipp habe ich auch noch: Kleinere Mengen kaufen. Ich kaufe immer nur für ein bis zwei Tage. Das hilft immens.

Nachrichtenformate

Es gab hier dieses Jahr ja bereits eine rege Diskussion zum Thema Nachrichtenkonsum. Wie dort bereits angemerkt, halte ich Nachrichten schlichtweg für das falsche Format, weil sie oft nicht tiefgründig genug recherchiert worden sind.

Das hat sich meines Erachtens im Falle Münchens recht deutlich gezeigt. Spekulationen haben sich in den Nachrichten überschlagen und eine Panik ausgelöst. (Hierzu auch lesenswert: Was passiert dabei eigentlich in einer Nachrichtenredaktion?)

Ein Format, dass da meines Erachtens besser funktioniert, ist der Weltspiegel. Ich würde dieses Programm der ARD eher als Reportage als zu den Nachrichten zählen, allerdings wird immer wieder aktueller Bezug genommen. Und es wird auch über positive Dinge auf der Welt berichtet. Dafür gibt’s mein Bienchen :)

Foto Sommerschmuck in Jerusalem


// DIE AUSSICHTEN FÜR HERBST 2016 //

Ich brutzle hier bei angenehm heißen Temperaturen vor mich hin und sitze deshalb oft nackt am Schreibtisch. Neben Recherche- und Schreibarbeit für zwei meiner Projekte habe ich das eine oder andere Treffen mit Freunden und ein paar Kurztrips geplant. Und dann bin ich noch etwas unentschieden, was das Palästinensische Oktoberfest anbelangt. Ich verspüre ja schon einen gewissen Reiz, mir das Spektakel anzusehen. Aber hält man das nüchtern überhaupt aus?

So weit von mir. Was war für dich die Essenz des Sommers? Gern habe ich daran Teil :) O, und wie gefällt dir eigentlich das neue Design? Ich mag Feedback.

Alles Liebe,

Philipp

 

Dieser Beitrag ist Teil der Reihe Handverlesen.