Ohnmacht ist wohl das Wort, das meinen Gefühlszustand diese Woche am besten beschreibt. Für gewöhnlich sage oder schreibe ich solche Sätze nicht, doch diese Woche finde ich keine anderen Worte: Sie war mit Abstand die schlimmste meines Lebens – sowohl auf beruflicher, als auch auf privater und nicht zuletzt politischer Ebene. Am Morgen des 22.02.2022 scherzte ich noch, dass sich wohl besonders viele Menschen an diesem Tage trauen lassen würden, weil er sich derart einfach merken lasse. Dass daraus ein historisch relevantes Datum würde, hätte ich jedoch nicht erwartet.
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Die Masterarbeit ist abgegeben, mein Körper zeigt noch Nachwehen von den täglichen Schreibexzessen der letzten Wochen und der Sommer scheint vorbei. So war er also – auch abseits von all den Wochen in der Bibliothek.

Im Frühjahr war ich in den Golanhöhen unterwegs. Obwohl diese zauberhafte Stückchen Land international Syrien zugerechnet wird, ist es faktisch unter israelischer Kontrolle. Und einmal dort gewesen verstehe ich, wieso diese Region so stark umkämpft ist.

Den ersten Kontakt hatten wir, als ich ein Jahr alt war. Damals wusste ich überhaupt nicht, was vor sich geht. Ich wurde wortwörtlich einfach ins kalte Wasser geschubst.

Hebron ist geladen, geteilt und geschädigt. Im zweiten Teil meines Berichts geht es um die jüdische Seite der Geschichte – inklusive meinem ersten Kontakt mit einem Siedler.

Achtung, es wird politisch. Und nein, die Rede ist nicht etwa von Berlin oder Jerusalem, denn beide sind mittlerweile wieder vereint. Die Teilung selbst ist ebenso ungewöhnlich, wie die Stadt sebst, nämlich horizontal und vertikal. Ich rede von der Stadt Hebron.

Als meine Pläne über Israel bekannt wurden, war die erste Reaktion häufig Besorgnis zwecks Sicherheit. Nun habe ich ja schon etwas Zeit hier verbracht und angesichts der Geschehnisse letzter Woche erscheint es mir die richtige Zeit, zu fragen: Zu Recht? Weiterlesen