Du bist, was du isst. Aber was ist das eigentlich?

Was haben Erdbeeren und Cashewnüsse gemeinsam? So mancher mag jetzt denken, nichts, oder dass beide sehr lecker sind. Letzterem stimme ich ganz besonders zu, doch worauf ich hinaus möchte, ist, dass beide nicht das sind, was sie zu sein scheinen.

Ich erkundige mich ohnehin sehr gern, was in meinem Essen steckt. Zur Zeit sogar noch stärker, denn ich möchte ja keinen Zusatzzucker essen. Häufiger nutze ich das Internet zur Recherche. Dabei stoße ich dann ab und an mal auf interessante Nebeninfos: Erdbeeren sind ebenso wie Him- und Brombeeren gar keine Beeren. Und ich dachte immer, dass ich gern Nüsse esse. Dabei sind mein Lieblingsnüsse (Cashew-, Para-, Pekan-) nicht einmal solche.

Im botanischen Sinne versteht sich. Denn in der Wissenschaft geht es nicht um den Anschein, sondern um Systematik und Struktur. Dabei sollte man meinen, dass uns das für unser Essen egal sein sollte.

Leider ist dem nicht so, denn auch wenn man sich die Inhaltsstoffe von industriell verarbeiteten Lebensmitteln einmal genauer durchliest, stellt man schnell fest, dass man als nicht studierter Chemiker mit vielen Zutaten gar nichts anfangen kann. Und dabei spreche ich noch nicht von den ominösen E-Stoffen, die nicht einmal einen Schluss auf Natürlichkeit oder Künstlichkeit zulassen. Das ist aber nur der Gipfel des Eisbergs. Denn es gibt da ja auch noch die Verpackung, die Stoffe an unsere Lebensmittel abgeben kann. Wie viel Einblick haben wir wirklich in das, was wir essen?

Im Rahmen meines zusatzzuckerfreien Monats kehre ich noch stärker zu einer puren Ernährung zurück, als ich es sonst ohnehin gewohnt bin: Ich vermeide Plastik, wo es nur geht. Ich koche gern selbst. Ich esse viel roh. Und ich esse noch mehr Obst als sonst, um Zucker zu kompensieren (Höchststand von acht Bananen am Tag).

Klar, auch beim Obst kann ich natürlich nicht genau sagen, welche Giftstoffe bis zum Laden auf es eingewirkt haben. Das zeigt mir deutlich, welch hohen Preis wir dafür zahlen, dass jeder der Tätigkeit nachgehen kann, die er liebt.

Letztlich bleibt Obst allein der gesundheitlichen Aspekte wegen aber essentiell für uns. Und ich ziehe es auf jeden Fall künstlich gefärbtem Süßkram vor. Gerade in der letzten Woche hat es einen noch höheren Stellenwert für mich eingenommen, weil es meinen Appetit stillt, wenn ich etwas Süßes möchte. Auch hier verspüre ich ein Verlangen nach mehr. Im Unterschied zu Süßigkeiten wird das aber schneller gestillt und mir wird nicht schlecht davon.

Praktischer Weise gibt es in Israel das ganze Jahr über frisches Obst. Ich hatte darüber schon ein Video veröffentlicht. Und die Erdbeersaison (Oder sollte ich besser Erdnuss- sagen? Mist, ist ja auch schon vergeben…) hält hier noch bis Ende April an!

Dennoch gab es auch diese Woche natürlich einige Verlockungen. Es duftete hin und wieder nach frischem Gebäck, wenn ich unterwegs war. Dem Duft folgend stieß ich auf eine neue Bäckerei. Das meiste war Süßgebäck und somit tabu. Es gab aber auch Brötchen. Deftiger Preis mit umgerechnet 1€, aber es lachte mich so an. Letztlich endete es aber in einer Enttäuschung, weil der Teig so süß wie Toastbrot schmeckte.

Meine Geschmacksnerven sind deutlich sensibler. Man könnte meinen, dass Humus gleich Humus sei. Dem widerspreche ich aber deutlich! Diese Woche hatte ich den bisher besten Humus meines Lebens!

Außerdem wurde mir bewusst, wie süß Cashewnüsse eigentlich schmecken (die ja gar keine Nüsse, sondern Kerne der Kaschufrucht sind). Abseits dessen brachte mir die erste Woche ohne Zusatzzucker vor allem eine Erkenntnis: Ich bin zur Zeit über alle Maßen glücklich – auch ohne Schokolade und Süßgebäck.

Das zeigt mir nur noch einmal, dass wir dass alles eigentlich gar nicht brauchen. Wir sind in der glücklichen Lage, selbst entscheiden zu können, was wir essen. Lasst uns auch dementsprechend handeln.

 

Alles Liebe,
Philipp

PS: Ich bin euch ja noch schuldig, zu zeigen, welche Methode meine favorisierte für Granatäpfel ist. Ich muss ja allerdings nicht ein Video reproduzieren, dass es eigentlich schon gibt – nämlich das, das ich gesehen hatte!

PPS: Ich habe leider gerade keine Ishta da, aber sie schmeckt sehr lecker! Ein wenig wie Birne und die vielen großen Kerne stören etwas. Aber auf jeden Fall sehr empfehlenswert!

Dieser Beitrag ist Teil der Reihe Zuckerfrei(er) leben.

4 Kommentare

Antworten

  1. Hallo Philipp,

    schön von Deinen Erfahrungen des Zuckerentzugs zu lesen. Tja die Kohlehydrate und der Zucker sind halt auch im super lecker und verführerisch riechenden Brot drin. Es wird Dich sicher noch öfters in der Nase kitzeln. Ich bin auf Deinen Endbeitrag echt gespannt.

    Zu diesen biologischen Einteilungen hast du es gleich zu meinen Themen auf meiner to do liste für die weiteren Beiträge geschafft. Von unserem Hauptthema “Nahrungsmittel ohne Fussnoten- wir wollen echte Lebensmittel” ist ja nun der LMIV Beitrag schon veröffentlicht. Den halbfertigen E-Nummern Text hast du noch mit angeschnitten und bist durch die Erdbeere = Erdnuss zu meinem letzten Beitrag die Allergien übergewechselt :-) Genau so war mein Gedanke als ich dieses Monatsthema zum ersten mal hörte.

    Bist Du nun in meinen Tretminen getappt? ;-)

    Würde mich ja jetzt sofort interessieren wie das mit den Allergien so ist, bezogen auf diese Kreuzallergien. Also hab ich mich mal zwischendurch informiert. Die Erdbeerallergie ist zum Glück sehr selten und wird daher nicht mit der Erdnuss oder anderen Allergien in Verbindung gebracht.

    Wie sieht es bei Deinen Paranüsse / Cashewnüsse/ Erdnüssen aus? Hier der Link http://www.mein-allergie-portal.com/allergie-news/210-allergisch-auf-nuesse-was-heisst-das-fuer-betroffene

    und daraus zitiert: “…Die Ursache für allergische Kreuzreaktivitäten sind entweder ziemlich ähnliche oder sogar identische Eiweißbausteine in einer bestimmten Pollensorte und in dem jeweiligen kreuzreaktiven Nahrungsmittel. …” “…ein Gräserpollenallergiker, z.B. auf Tomaten, und generell auf alle Hülsenfrüchte – mitunter sogar extrem heftig….” “… Bei einer Allergie auf Birkenpollen kommt es häufig zu Reaktionen auf Nüsse, aber auch eine Reaktion auf Sojabohnen kann in diesem Fall vorkommen, so dass auch eine Kreuzreaktion auf weitere Hülsenfrüchte denkbar ist, wie z.B. Erdnüsse. …”
    Auch interessant ist das Beispiel Amerika und die Erdnussallergie: “…In den USA ist die Erdnuss Allergie beispielsweise wesentlich weiter verbreitet als bei uns in Deutschland. Dies korreliert mit einem deutlich höheren Konsum an Erdnüssen in Form von Erdnussbutter, die zum Frühstück gegessen wird, erdnusshaltigen Knabberartikeln und der vielseitigen Verwendung von Erdnussöl in der Lebensmittelindustrie. …”
    Ist zwar nicht ganz das was ich suchte, aber der Link verdeutlicht wieder einmal dass ein Zuviel wieder zu viel werden kann. Die Dosis macht das Gift ;-) und da wären wir wieder bei einem anderen Beitrag von Dir. Wenn du nun deine Zuckerdosis senkst und durch Nüsse und Früchte kompensierst, könnte im blödsten Fall rein theoretisch ‘ne Allergie bei rauskommen. UPPS ;-)

    Grüße Claudia

    • Hallo Claudia,

      manchmal stellt sich heraus, dass scheinbar alles miteinander verbunden ist. ;)

      Dass ich eine Fruchtallergie bekomme, halte ich eher für unwahrscheinlich. Es hatte irgendwann mal geheißen, man solle mindestens fünf verschiedene Sorten Obst am Tag essen. Insofern bewege ich mich da auf jeden Fall noch in einem verträglichen Rahmen. :P

      Gruß,
      Philipp

  2. Ja verbunden durch ein langes Kabel oder Netz ;-)

    Aber ne Nussallergie kannst du noch nicht 100% ausschließen? Ich denke doch! Es gibt ja noch anderes was du isst, hoffe ich :-)
    Außer Wüstensand, das sind sicher auch gute BALAST-stoffe ;-)

    Grüße vom Schneesturm
    Claudia

    • Nein, auch ohne Technologie. Die hilft uns nur dabei, uns noch intensiver darüber auszutauschen. ;)

      Für mich schließe ich eine Nussallergie einfach mal aus. :)

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