Eines meines selbsterklärten Jahresziele besteht darin, heuer eine Woche ohne Gepäck zu reisen. Natürlich geht das nicht von jetzt auf gleich. Deshalb habe ich es zunächst mit einem Wochenende probiert.
Jedes Mal, wenn ich von diesem Vorhaben erzähle, erhalte ich dieselben Fragen aus meinem Umfeld, die ich mir ehrlich gesagt vorher auch selbst gestellt habe:
- Ganz ohne Gepäck? Wie soll das denn funktionieren?
- Wohin steckst du Geldbörse, Handy und Schlüssel, für die du im Alltag ja auch eine Tasche dabei hast?
- Zahnbürste und Hygieneartikel kaufst du dann wohl immer wieder vor Ort oder wie darf ich mir das vorstellen?
- Produziert das nicht sehr viel Müll?
- Kannst du dir das leisten, alles vor Ort zu kaufen?
- Brauchst du nicht Wechselkleidung?
- Insbesondere im Sommer sollte man doch eine Flasche mit Wasser dabei haben! Wo verstaust du die?
Recherche
Natürlich habe ich am Anfang recherchiert. Denn während ich es früher selbst nicht für möglich gehalten hätte, komplett ohne Gepäck zu verreisen, haben mich ein paar Menschen im Internet vom Gegenteil überzeugt:
- Zuerst stieß ich auf Regev Elya. Regev gibt an, bereits seit Jahren – wann immer möglich – komplett ohne Gepäck zu reisen. Seine “Packliste” gibt es hier und wird regelmäßig aktualisiert. Allerdings reist er meist in tropische Gebiete.
- sheoak hat meine Bedenken zwecks Nachhaltigkeit bei No Bag Travel nicht nur geteilt, sondern ihnen auch entgegengewirkt.
- Benjamin Luke Mitchell betreibt Bum Bag Travel und hat dafür eine Reihe von Video-Essays auf YouTube veröffentlicht. Benjamin reist zwar nicht ganz und gar ohne Gepäck, dafür aber nur mit einer Bauchtausche. Das erschien mir als geeignete Alternative, falls es mit ganz ohne gar nicht klappen sollte.
- Sonst findet man im Internet allem voran sehr viele Beiträge zu Menschen, die eigens dafür konzipierte, recht teure, Kleidung mit viel Stauraum tragen, um bloß kein Gepäckstück bei sich tragen zu müssen.
Das zeigt bereits, dass es gar nicht die eine Lösung für No Bag Travel gibt. Besonders im US-amerikanisch geprägten Raum stieß ich auf viele Beiträge, für die bereits das Reisen mit Handgepäck als gepäckfrei galt, schließlich gab man ja kein zusätzliches Gepäckstück auf. Doch da befand ich mich ja bereits vorher und empfand es oft genug als zu viel. Entsprechend wollte ich noch leichter reisen.
- Total Nada – Das, was sich die meisten unter Reisen ohne Gepäck vorstellen dürften: Man trägt nur Reisepass, Zahnbürste, Geld, ein Handy und die Kleidung des Tages am Körper. Das wars! Diese Variante betrachte ich sozusagen als das Ideal.
- Just Pockets – Im Englischen funktioniert die Unterscheidung zwischen bag und pocket wesentlich besser als im Deutschen, wo beides mit Tasche übersetzt wird, doch das Konzept dürfte klar sein: Alles, dass in der Kleidung am eigenen Körper Platz findet, darf mitgenommen werden. Das führt jedoch zu oben angesprochenen absurden Kleidungsstücken mit der Geräumigkeit eines Rollkoffers für die Flugkabine.
- Daypack – Die meisten Menschen nehmen auf ihrem täglichen Weg zur Arbeit bereits einen kleinen Tagesrucksack, den sie mit Wasser, Essen, Geldbörse, Handy und Schlüssel füllen, mit. Dieser Modus folgt dem Konzept, dass alles mit darf, was man bereit ist, den ganzen Tag lang mit sich auf dem Rücken durch die Gegend zu schleppen.
- Borger – In diesem Modus besitzt man selbst nur das, was man wirklich jeden Tag benutzt und benötigt. Alles andere wird von anderen geliehen oder eben notfalls vor Ort gekauft und dann direkt wieder durch Verkauf oder Spende abgestoßen.
Der Borger-Modus stellt in meinen Augen gar keinen eigenen Modus, sondern eher eine Ergänzung beziehungsweise Notlösung dar: Egal in welchem Modus ich mich befinde, würde ich bei Bedarf eben etwas vor Ort ausleihen oder temporär kaufen und im Anschluss wieder verkaufen oder verschenken, wenn es keinen anderen Weg gibt. Insofern klammere ich diesen aus. Den Modus Daypack empfinde ich eben nicht als gepäckfreies Reisen, weshalb ich diesen ebenfalls außen vor ließ. Also blieben mir noch zwei Modi: Todal Nada oder Just Pockets.
Versuchsaufbau
So sah mein Testszenario aus:
An einem Samstag Morgen im Mai würde ich mit meinem Partner über Dresden in die Sächsische Schweiz für eine Tageswanderung fahren. Weiter ging es in meine Erstheimat, um Familie und Freunde zu besuchen. Schließlich ging es einen Tag später am frühen Abend wieder zurück nach Berlin.
Das mag zunächst überschaubar scheinen, gestaltete sich jedoch komplexer als gedacht. Für gewöhnlich trage ich beim Reisen leichte und luftige Schuhe. Aufgrund der Wanderung und des unvorhersehbaren Wetters wollte ich jedoch wasser- und vor allem stoßfeste Schuhe tragen. Für die Wanderung würden wir Wasser benötigen, allerdings konnte ich im Rahmen des Experiments selbst keinen mitnehmen und es stellte für mich ein Tabu dar, auf den Rucksack meines Partners zurückzugreifen. Gegebenenfalls würde ich nach einem Wandertag recht verschwitzt sein und möchte dann natürlich meine Kleidung wechseln.
Der Modus Just Pockets
Damit war entschieden, dass ich mich für den Modus Just Pockets entscheiden würde. Allerdings besaß ich gar keine Kleidung, die die entsprechenden Hosen-, Hemds- oder Jackentaschen mit sich brächten, da meine Kleidung eher schlicht und fast ohne Taschen gehalten ist. Meine Mäntel und Jacken verfügen zwar über Taschen, dafür war es jedoch schon zu warm. Dann kamen mir Cargo-Hosen wegen ihrer geräumigen Taschen in den Sinn, allerdings zieht es die dann immer runter, es reibt fürchterlich an den Oberschenkeln und sie sehen furchtbar aus – so meine Erfahrung aus der Armee. Überteuerte Ultra-Volumen-Kleidung wollte ich mir nicht zulegen, denn einerseits ist mir dafür mein Geld zu schade und andererseits sieht man darin schnell aus wie das Maskottchen eines bekannten Reifenherstellers, wenn man die Taschen zu voll stopfte.
Praktischer Weise gab es noch eine kostengünstige Alternative: Westen für Angler*innen und Reporter*innen. Diese verfügen über viele Taschen, die jedoch klein gehalten sind und eng am Körper anliegen. Also legte ich mir kurzerhand eine für wenig Geld zu. Wie man am Titelbild des Beitrags erkennen kann, verfügt sie auf der Vorderseite über unzählige aufgesetzte Taschen.
Packliste
Das Befüllen fiel mir ehrlich gesagt sehr leicht. In die Weste packte ich (von links oben nach rechts unten):
- 1 Paar Wechselsocken
- 1 Wechselshirt
- 1 Wechselunterhose
- 1 Blechdose mit einer kleinen Auslese von medizinischen Produkten bei Erster Hilfe
- 1 Blechdose mit Taschentüchern
- 1 Deo
- 1 Bambuszahnbürste
- 1 Tube medizinisches Zahnpastenkonzentrat
- 1 Packung Zahnseide
- 1 kleine Flasche 3in1–Duschgel
- 1 kleine Flasche Sonnenschutzcreme
- 1 Miniglas mit Medikamenten
- 1 Päckchen Kaugummis
- 1 USB-Ladekabel
- 1 Powerbank
- 1 kabellose Kopfhörer im Ladecase
- 1 USB-Netzstecker
- 1 Handy
- 1 Portemonnaies
- 1 Reisepass
- 1 Schlüsselbund
Selbst trug ich eine lange, dünne Reisehose aus Merinowolle, ein Merinowoll-T-Shirt, eine Unterhose, ein paar Wechselsocken, meine Wanderschuhe und eine Schirmmütze.
Prinzipiell hätte ich auf die kleine Flasche 3in1-Duschgel oder die Zahnpaste verzichten können, da wir ja ohnehin bei meiner Familie übernachteten und es dort ausreichend von beidem gibt. Allerdings sollte es ja auch ein Versuch für Reisen sein, bei denen ich darauf womöglich nicht zurückgreifen würde können. Die Powerbank hätte ich ebenfalls zu Hause gelassen, wenn der Akku meines Handys nicht schon so stark abgenutzt wäre. Außerdem hatte ich noch sechs Müsliriegel dabei, die aber unterwegs aufgegessen wurden und es nicht mehr auf das Foto geschafft haben.
Das Thema Wasserversorgung unterwegs ohne Gepäck beschäftigte mich sehr. Für meine Edelstahlflasche war ja nun offensichtlich kein Platz und ich wollte sie partout nicht die ganze Zeit in der Hand halten. sheoak hatte seine ja um die Hüfte gebunden. Das hatte ich während dreimonatiger Dreharbeiten im Berchtesgadener Land schon einmal gemacht. Dabei ging mir allerdings das Gebaumel der Flasche gehörig auf die Nerven. Folgende Alternativen habe ich in Erwägung gezogen, aber allesamt abgelehnt:
- Trinkblasensysteme bestehen aus Kunststoff und verleihen dem Wasser einen furchtbaren Plastikgeschmack.
- Selbes Prinzip, doch in Flaschenform: Faltbare Flaschen. Doch von Plastikflaschen habe ich mich ja bewusst distanziert.
- Flachmänner sind zumeist aus Edelstahl und es gibt sie in verschiedenen Formen und Größen. Allerdings haftet ihnen ein unvorteilhaftes Stigma an, weshalb es unangenehm ist, in der Öffentlichkeit daraus zu trinken.
Irgendwann war ich die viele Recherche leid und beschloss, mich an etwas zu halten, das Regev Elya geschrieben hatte: Er tröge nie Wasser bei sich und tränke einfach bei den Mahlzeiten ausreichend. Einen Versuch war es ja wert, dachte ich mir.
Feldversuch
Direkt beim Anlegen der Weste fielen mir zwei Nachteile auf:
- Die Taschen der Weste sind vom Gewicht her unausgeglichen, sodass eine Seite schwerer ist als die andere.
- Die aufgesetzten Taschen beulen nicht nur nach außen, sondern auch nach innen aus. Beim Laufen erweist sich das als unangenehm, da ich das Gefühl habe mich nicht so frei bewegen zu können, wie erwartet.
Auf dem Sitzplatz des Zuges nach Dresden angekommen, fiel mir auf, wie angenehm ich es während der Reise empfinde, mir nie Gedanken darum machen zu müssen, ob ich etwas vergessen habe. Ebenso brauchte ich meine (in diesem Fall nicht vorhandenen) Gepäckstücke nicht im Auge behalten, denn die Weste kann man mir nicht so leicht vom Körper klauen. Der Gang auf die Toilette gelang unbesorgt, denn ich trug stets alles bei mir.
Für gewöhnlich würde ich eine kleine Tasche mit Nahrung bei mir führen. Da die drei Müsliriegel pro Person jedoch nicht ausreichend für den ganzen Tag waren, kauften wir uns zum Frühstück einen Haferbrei und Getränke am Hauptbahnhof in Dresden. Natürlich sind die Preise hier etwas höher. Allerdings hat der Haferbrei am Dresdner Hauptbahnhof eine gewisse Tradition inne, insofern betrachte ich das nicht weiter als schlimm.
Weiter ging es mit der S-Bahn nach Rathen. Da mein Partner noch nie zuvor in der Sächsischen Schweiz gewesen war, bestand der ursprüngliche Plan darin, zum Wahrzeichen der Region, der Basteibrücke, zu wandern. Wie man jedoch an einem sonnigen Samstag im Frühling hätte erwarten können, stieg gefühlt der gesamte Zug in Rathen aus, um die bekannteste Attraktion zu besichtigen. Deshalb setzten wir zwar mit der Fähre, welche übrigens nicht zum Verkehrsverbund Oberelbe gehört und daher ein separates Ticket erfordert, über. Allerdings nahmen wir einfach die entgegengesetzte Richtung, während die Massen der Beschilderung zur Basteibrücke folgten.
So schlugen wir folgende Route ein, die sich als äußerst glückliche Wahl herausstellte:
- Im Dorfkern bogen ließen wir den Amselgrund wortwörtlich links liegen und bogen rechts Zum Grünbach ein.
- Anschließend bogen wir links in den Füllholzweg ein.
- Nachdem wir durch die Garagenzeilen gerade aus gingen, liefen wir durch Wald immer den Wanderpfad geradeaus folgend, bis wir die Ziegenrückstraße überquerten.
- Nach der Überquerung hielten wir uns links und wanderten entlang der Polenz im malerischen Polenztal. Dreht man sich kurz nach hinten um, erhascht man einen schönen Blick auf den Polenztalwächter (, welchen ich zu Schulzeiten auf einer Klassenfahrt sogar mal erklommen bin).
- Der Polenz folgend erreichten wir die Gaststätte und Pension Polenztal.
- Kurz vorher gibt es einen Abzweig zur Burg Hohnstein, welchen wir einschlugen und bis zur Burg folgten.
- Schließelich wanderten wir denselben Weg zurück.
Beim Wandern fühlte sich die voll bepackte Weste wahrlich nicht komfortabel an. Ja, der Rücken blieb trocken, weil kein Rucksack das T-Shirt auf den Schweiß presste, doch vornherum war das “Gepäck” sozusagen ständig im Weg. Ein wenig Abhilfe konnte ich einfach schaffen, indem ich die Weste offen trug.
Pünktlich zur Mittagszeit erreichten wir die Gaststätte Polenztal. Nebst Getränken nutzten wir auch die Chance für eine deftige Mahlzeit mit süßer Nachspeise, bevor wir die Weiterreise antraten. Selbstredend sollte man das beim Reisebudget mitbedenken. Doch unser Ziel hatten wir noch längst nicht erreicht: Bis zur Burg Hohnstein sollte es gehen. Der Aufstieg gestaltete sich nicht sonderlich schwer, doch die zunehmende Wärme machte uns doch etwas zu schaffen – insbesondere in Hinblick auf die Flüssigkeitszufuhr. Obwohl mein Partner nämlich mit Rucksack reiste, hatte er aus mir unerfindlichen Gründen keine Flasche Wasser für sich selbst eingepackt. Da wirkten die Getränke in der Gaststätte wie ein Tropfen auf dem heißen Stein. Und apropos: Unterwegs gibt es Schlangen zu bestaunen, wenn man die Augen offen hält.
Im Ort Hohnstein nutzten wir deshalb schließlich doch die Möglichkeit im hiesigen Konsum nebst etwas Obst, welches wir sofort naschten, eine Flasche Wasser zu erwerben. Vom Wasser wollte ich selbst nichts, denn ich wollte es durchziehen. Im Nachhinein ärgere ich mich darüber etwas, denn ich frage mich, wie weit ich im Zweifelsfall gegangen wäre.
Die Burg Hohnstein selbst ist äußerst pittoresk gelegen und bietet eine gute Aussicht über die umliegende Sächsische Schweiz abseits der stereotypischen Postkartenmotive. Insofern lohnte eine Besteigung des Turms. Wir konnten es zwar nicht nutzen, aber scheinbar besteht auch die Möglichkeit, auf der Burg zu nächtigen. Damit besteht für mich ein Grund mehr, noch einmal wiederzukommen.
Beim Abstieg gerieten wir etwas in Eile, denn wir wollten ja mit dem Nahverkehr noch zu meiner Familie in die Heimat gelangen. Ebenfalls beim Abstieg kam mir in den Sinn, nächstes Mal die Kaugummis wegzulassen, weil sie bei jedem Schritt und Tritt in der Pappschachtel klapperten. Im Rucksack fiel mir das sonst nie auf.
Mit dem Wandel zum Heimatbesuch in der Zivilisation wechselte auch die Bedeutung der Kleidung, die ich gewählt hatte. Gelinde gesagt: Mit der Weste sticht man im urbanen Umfeld direkt heraus, obwohl ein Ziel beim Reisen ohne Gepäck ja auch darin besteht, sich besser einzufügen. Meine Wanderschuhe reihten sich da meines Erachtens besser in die neue Umgebung ein.
Erkenntnisgewinn
Noch bevor ich bei meiner Familie zu Hause ankam, erklärte ich das Experiment zunächst für gescheitert – zumindest in diesem Modus. Dennoch war es nicht vergeblich, denn ich durfte einiges dazulernen.
- Die Wasserversorgung muss besser gewährleistet sein.
Ja, ich habe es auch ohne Wasserflasche geschafft. Doch am Ende des Tages fühlte ich mich recht ausgedörrt. Gesund ist das definitiv nicht. Und abgesehen davon ist es ohnehin schwierig, nur über die Mahlzeiten verteilt ausreichend Wasser zu sich zu nehmen. - Die Weste erfüllt ihre Funktion, versagt aber in den Punkten Komfort und Stil.
Womöglich hätte sich das anders verhalten, wenn der Ausflug ein reiner Wanderausflug oder die Taschen weniger voll gewesen wären. Doch in dieser Kombination hat es für mich nicht als die erhoffte Wunderlösung offenbart. - Besonders schätzte ich die Leichtigkeit.
All die Momente, in denen ich den Kopf frei hatte, weil ich auf den Verbleib meiner sieben Sachen keine Gedanken verschwenden musste, gaben mir ein Gefühl von Freiheit. Dementgegen fühlte ich mich jedoch nicht so frei, wie ich es als ideal anstrebte. Denn: - Der Ballast war immer noch zu groß!
Man sagt ja, das Gepäck dehne sich immer mit der zunehmenden Größe der Transportmittel aus. Insofern bin ich froh, keine größeren Taschen dabeigehabt zu haben. Doch noch immer trug ich im Grunde Unnötiges mit mir, beispielsweise Taschentücher, Kaugummis, Zahnpaste, Duschgel, Kopfhörer, … Manche würden wohl auch Deo und Wechselkleidung dazu zählen. - Auch ohne Gepäck sollte das Packgut individuell nach jeder Reise ausgerichtet werden.
Wenn ich ohne Gepäck reisen möchte, müssen die Umstände auch dafür stimmen – oder zumindest muss ich bestimmte Rahmenbedingungen akzeptieren, beispielsweise, dass ich wo unterkomme, wo ich kein eigenes Handtuch benötige, oder eben unterwegs mehr Geld ausgebe.
Doch es handelte sich ja auch nur um einen ersten Versuch. Entgegen meiner ersten Einschätzung verbleiben mir noch drei andere Modi, die ich ebenfalls probieren möchte:
- Daypack – Hierzu muss ich mir noch darüber klar werden, welche Größe einen Daypack eigentlich ausmacht. Intuitiv würde ich von 10 bis zu 35 Litern ausgehen, auch wenn mir die Spanne etwas groß vorkommt.
- Bum Bag – Ob ich nun eine Weste mit mir trage oder eine Bauchtasche, macht abgesehen von der Bezeichnung und Kategorisierung keinen Unterschied. Jedoch hat die Bauchtasche im Zweifelsfall sogar weniger Volumen zur Verfügung und trägt sich komfortabler.
- Total Nada – Wie schon oben erwähnt wäre das das Ideal.
Hast du dich auch schon einmal am Reisen ohne Gepäck probiert? Wie waren deine Erfahrungen? Teile sie gern in den Kommentaren.
Alles Liebe
Philipp
Gabi
06/09/2022 — 18:07
Hallo Philipp,
etwas Natron könnte dir Zahnpasta und Deo ersetzen. Es funktioniert tatsächlich, persönlich getestet.
Ich finde übrigens, dass solche Tests mit wie wenig es geht, wirklich spannend sind. Aus praktischen Gründen und wegen der Bequemlichkeit würde ich aber selbst immer zu einem kleinen Rucksack tendieren und grundsätzlich immer eine Wasserflasche mitnehmen. Ein Rucksack stört nicht so am Körper, insbesondere wenn eh nicht viel drin ist.
Philipp
06/09/2022 — 20:40
Hallo Gabi,
ja, das war gewissermaßen auch meine Einsicht aus dem Experiment. Trotzdem möchte ich noch einmal verschiedene Varianten probieren.
Danke für den Tipp mit dem Natron. Tatsächlich stelle ich mein Deo bereits seit Jahren selbst auf Basis von Natron her. Was die Zähne anbelangt, fühle ich mich jedoch nicht so wohl damit. In jedem Fall würde ich noch Xylit beimengen.
Alles Liebe
Philipp
Frau DingDong
11/09/2022 — 22:07
Da ich sowieso gerade an dem Projekt “Notgepäck vorbereiten” arbeite, beschäftige ich mich ebenfalls mit den Essentials und deinen Artikel finde ich supergut! Ich finde die Idee mit der Weste gut, aber vielleicht eher für ein Wochenende in einer Stadt, wo ich Freund:innen besuche. Dann kann ich einen Teil davon in deren Wohnung lagern, die Weste ausziehen und Börse und Handy in die Hosen-/Jackentasche packen.
Ansonsten scheint mir die Bum-Bag oder Daypack Variante auch besser geeignet für die längeren Urlaubstouren (ohne Wandern). Aktuell sind gerade riesigere Bauchtaschen bei den Frauen angesagt, die dann eher wieder wie die Cross-Body Bags aus den 90ern sind – da passt ordentlich rein!
Beim Rennsteig-Wandern haben wir tagtäglich nix anderes gemacht als Schlafen-Essen-Wandern-Essen-Schlafen, also hatte ich nur 1 “Ausgeh- bzw- Reise-Outfit” dabei und der Rest war Funktionskleidung, die abends durchgewaschen wurde. So konnte ich mich auf das Wandergepäck für die Tageswanderung konzentrieren (Wasser, Snacks, Regenzeug, Erste-Hilfe-Set, Powerbank und der übliche Krimskrams)
Ich klick mich jetzt durch deine Links!
LG FDD
Philipp
15/09/2022 — 07:43
Hallo Frau DingDong!
Es freut mich, dass mein Beitrag so viel Anklang bei dir findet. :)
Die Cross-Body-Bags finde ich im Vergleich zu den klassischen (kleinen) Bauchtauschen eher schwierig, weil sie vom Volumen schon sehr nah an den Tagesrucksack heranreichen, die Schultern aber sehr einseitig belasten, was zu Fehlstellungen des Körpers führen kann. Dann ziehe ich doch einen Rucksack vor.
Am schwierigsten finde ich tatsächlich Reisen, bei denen man verschiedene geartete Aktivitäten hat, also beispielsweise Städte-Ausflug mit anschließender Wanderung im Nationalpark. Prinzipiell bietet sich aber die Reduktion auf zwei Outfits an, da man ja ohnehin nicht mehr als eins davon gleichzeitig tragen kann.
Dein Notgepäck interessiert mich! Packst du dort rein, was du im Falle eines brennenden Gebäudes mitnehmen würdest, oder wie darf ich mir das vorstellen?
Lieber Gruß
Philipp
Frau DingDong
20/09/2022 — 19:32
Tatsächlich plane ich mein Notgepäck ganz schnöde, wie es das BBK vorschlägt. Hier in der Großstadt hat man oft auch das Problem mit den Fliegerbomben…da ist es schon nice einen gepackten Rucksack zu haben. Schon hat man eine Dorge weniger
Philipp
20/09/2022 — 19:56
Ja, so wie in Leipzig heute mal wieder… Weniger Sorgen finde ich tatsächlich wichtig, denn wer sich Sorgen macht, leidet zwei Mal!