Sollte nicht jeden Tag Earth-Day sein?

Wie jedes Jahr am 22. April soll der Earth-Day die Aufmerksamkeit der Welt auf Umweltschutz richten. Nun kann ich nachvollziehen, wenn ob der andauernden Pandemie entgegnet wird, dass wir doch gerade andere, dringlichere Probleme hätten. Dabei wird jedoch übersehen, dass Umweltschutz und Pandemievorbeugung Hand in Hand gehen. Deshalb gibt es im Folgenden ein wenig Anregung, Inspiration und die Erklärung, warum ich es für essentiell halte, dass fortan jeder Tag unserem Planeten gewidmet wird.

Auch wenn ein Großteil der Menschheit bei der Erkundung des Weltalls mitfiebert und auf einen neuen Planeten hofft: Noch haben wir nur diesen einen, auf dem wir überlebensfähig sind – so denn wir ihn nicht vorher unbewohnbar machen. Leider wirken die Gefahren, die wir mit unserem destruktiven Verhalten auf der Erde erschaffen, in ferner Zukunft viel zu weit weg, als dass sie wirklich bedrohlich wirken. Wir gehen mit ihnen um wie mit der Frist für eine Hausarbeit, die in einem Jahr abgegeben werden soll: Zu Beginn wähnt man sich noch im Luxus, noch viel Zeit bis zur Abgabe zu haben. Kein Problem, wenn wir mal einen Tag nicht so produktiv sind! Es gibt ja noch 364 weitere.

Wenn wir uns jedoch einen Tag nach dem anderen durch irgendwelche Belanglosigkeiten wie süßen Tiervideos ablenken lassen und prokrastinieren, kommt irgendwann der Moment, in dem wir in Panik verfallen. Dann müssen wir plötzlich einen Marathon mit zahlreichen schlaflosen Nächten einlegen, um die Arbeit überhaupt rechtzeitig abgeben zu können. Gut wird sie ohnehin nicht mehr, denn dafür genügt die Zeit nicht. Doch Hauptsache bestehen!

Bei unserem Planeten haben wir sogar mehr Zeit als ein Jahr. So richtig brenzlig wird es erst in ein paar Jahrzehnten. Allerdings haben wir auch das letzte Jahrhundert keinen Finger krumm getan. Entsprechend wird unser Planet schon jetzt nicht mehr wieder so richtig gut werden: Zu viel Raubbau haben wir betrieben, zu viele natürliche Flächen zerstört, zu viele Arten unwiederbringlich ausgerottet. Um uns überhaupt noch retten zu können, müssten wir jetzt dafür umso mehr auf die Tube drücken in puncto Umweltschutz – tun wir aber nicht.

Stattdessen schwanken wir schwerfällig zwischen Schutzmaßnahmen gegen die Pandemie und unserem Bedürfnis nach Freiheit. In jedem Fall sehnen wir uns endlich nach dem Ende der Pandemie. Und dann bitte wieder direkt zurück zur präpandemischen Normalität. Nein, verdammt! Genau das reitet uns weiter in den Ruin. Wie viele Katastrophen benötigen wir noch, bevor wir begreifen, dass Umweltschutz, also das Bewahren unseres Lebensraums, höchste Priorität und Dringlichkeit hat?

Wenn wir Natur mehr Raum in unserem Alltag und auf der Welt lassen, können wir damit auch aktiv dazu beitragen, künftig die Krankheitsübertragung von Tieren auf Menschen zu verhindern. Freilich fällt das schwer, wenn wir täglich mit zig anderen Dingen durch Arbeit und Alltag bombardiert werden. Aber hier kann bereits jeder kleine Schritt zur Besserung beitragen. Modellprojekte wie dieses dienen als Inspiration. Für Tipps, wie sich kleine Schritte mit großer Wirkung im Alltag implementieren lassen, empfehle ich Widerstand ist zweckmäßig und Smarticular.

An dieser Stelle möchte ich einmal dazu einladen, selbstkritisch zu reflektieren: Welche Priorität räume ich dem Schutz unserer Umwelt in meinem Leben ein? Ehrlich gesagt missfällt mir meine eigene Antwort. Zeit also, die Weichen im Alltag anders zu stellen!

Alles Liebe
Philipp

2 Kommentare

Antworten

  1. “Keinen Krempel kaufen” würde schon so viel helfen. Mehr zu Fuß gehen/Fahrrad fahren, weniger Auto/ÖPNV fahren. Sinnvoller Einkaufen. Jeden Tag ein bisschen auf sich und damit auf die Welt aufpassen.

    • Hallo Thorsten,

      ja, im doppelten Sinne hilft hier wortwörtlich jeder noch so kleine Schritt. ;)

      Lieber Gruß
      Philipp

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