Was haben Erdbeeren und Cashewnüsse gemeinsam? So mancher mag jetzt denken, nichts, oder dass beide sehr lecker sind. Letzterem stimme ich ganz besonders zu, doch worauf ich hinaus möchte, ist, dass beide nicht das sind, was sie zu sein scheinen.
Page 39 of 43
Neulich, als ich einen Apfel aß, kam mir mal wieder ein nur allzu vertrauter Gedanke: Es brauchte so wenig, um glücklich zu sein. Während ich genüsslich weiterkaute, kam ich ins Grübeln.
Bevor ich mich mein Zusatz-Zucker-Fasten begeben habe, ging es noch mal höchst delikat daher: Mein südkoreanischer Mitbewohner hat mit mir vegetarisches Sushi zubereitet. Das war nicht nur super lecker, sondern ganz nebenbei habe ich auch noch eine Menge über Reis gelernt. Und dazu gab es noch ein gutes Glas Wein, bevor meine Stunde geschlagen hatte.
Doch der erste Tag hat nicht nur erstaunlich gut funktioniert, ich habe heute auch viel über Geschmack nachgedacht. Denn auch ohne Süßkram, habe ich in den letzten 24 Stunden ertaunlich viele unterschiedliche Geschmäcker erlebt.
Eigentlich wollte ich schreiben, dass ich gerade mein vorerst letztes Rugelach esse. Das war in der Bäckerei meines Vertrauens aber aus. Macht nichts, denn stattdessen gab es etwas Neues: Leckere Kokosmakronen. Lecker, lecker …
Dass es das vorerst letzte sein sollte, liegt aber nicht daran dass ich Israel verlasse. Im Gegenteil, ich bleibe sogar noch ein weiteres Semester hier.
Der Grund ist, dass ich Schluss mache. Aber womit eigentlich?
Den Spruch hast du sicher schon einige Male gehört. Kein Wunder, denn er wurde bereits im antiken Rom verwendet. Hast du dir aber auch schon mal Gedanken darüber gemacht, worauf er sich alles anwenden lässt und welche Bedeutung das für uns hat? Ich habe es mal versucht, wenngleich mein Ergebnis nicht sonderlich positiv ausfällt.
Neulich sah mein südkoreanischer Mitbewohner in der Küche auf seinem Rechner beim Kochen fern. Es war koreanisches Fernsehen. Doch als ich einen Blick darauf warf, sprang mit sofort eine Frage in den Kopf: Könnte das nicht auch ein Fernsehprogramm in den USA, in Großbritannien oder in Deutschland sein?
Es gibt auf der Welt kaum noch Regionen, in denen nicht mit Geld gehandelt und gewirtschaftet wird, doch die Gewohnheiten im Umgang mit diesem sind sehr verschieden. Das affektiert mich sogar so weit, dass es sich je nach Ort und Währung unterschiedlich verhält.
Bei den Worten “Israel” und “Winter” würde mir ja als letztes eine verschneite Winterlandschaft in den Sinn kommen. Orient, Palmen, Kamele – da passt Schnee überhaupt nicht rein. So genoss ich die letzten Wochen zumeist zwischen 10 und 25°C bei viel Sonnenschein, obwohl ich mit viel Regen gerechnet hatte, wo sich doch die 40 Regentage pro Jahr auf Dezember und Januar verteilen sollten. Jerusalem sticht aber im wahrsten Sinne des Wortes etwas heraus, denn es ist recht hoch gelegen und damit für israelische Verhältnisse auch ziemlich kalt. Und prompt hatten wir nun auch Schnee.
Berlin