Basta mit der Pasta-Debatte

Wie bei vielen anderen Produkten auch, gestaltet es sich mittlerweile schwierig, Nudeln ohne Kunststoffverpackung zu bekommen. Alternativen in Papier (oder gar verpackungsfrei in Unverpacktläden) gibt es, allerdings kosten die ein Vielfaches mehr. Zum Glück gibt es auch hier eine praktikable Lösung.

Gerecht ist es freilich nicht, dass die umweltfreundlicheren Produkte wesentlich mehr kosten als die umweltschädlichen Äquivalente – bei gleicher Qualität. Dieser Punkt war auch in meiner Partnerschaft regelmäßig Diskussionspunkt: Warum den vierfachen Preis zahlen, nur weil die Pasta in Papier verpackt ist?

Für mich ist die Antwort klar: Weil es die richtige Entscheidung ist und die Plastikvariante nicht die realen Kosten, also die Umweltschäden, enthält. Für meinen Partner steht diese Tatsache in keinem Verhältnis zu seiner wirtschaftlichen Realität – was ich auch nachvollziehen kann. Schließlich ärgert es mich ja auch selbst!

Lebt und wirtschaftet man allein, trifft man eben einfach für sich selbst eine Entscheidung. Wenn jedoch andere auch noch über ein Mitspracherecht verfügen, verkommt das Thema schnell zum Dauerfeuer. Also war meinem Partner und mir daran gelegen, gemeinsam eine Lösung zu finden.

Diese heißt, wie so oft: Wenn du etwas nach deinen Vorstellungen nicht finden kannst, machst du es eben selbst! Deshalb gab es heuer zum Geburtstag eine Pastamaschine, mit der wir unsere eigenen Spaghetti, Bandnudeln und Pastaplatten herstellen können. Rezepte findet man im Internet zur Genüge.

Freilich ist das zeitaufwändiger, als trockene Pasta im Supermarkt zu kaufen und ins kochende Wasser zu werfen. Aber es macht auch mehr Spaß und ist eine angenehm entschleunigte Tätigkeit, die sich zusammen besser durchführen lässt als allein. Vier Hände benötigt man mindestens, besser sind sechs.

Gleichzeitig bewirkt es, dass wir weniger oft Pasta essen, weil wir uns nicht alle drei Tage die Zeit nehmen, den Teig selbst herzustellen und zu verarbeiten. Aber nicht nur so kommt mehr Abwechslung in den Speiseplan, sondern auch in Hinblick auf die Pastaarten: Denn jetzt experimentieren wir mit verschiedenen Arten und Geschmäckern, während es zuvor meist Spaghetti die Nudeln der Wahl wurden.

Hast du auch schon mal selbst Pasta gemacht? Und mal ehrlich: Wie verhältst du dich, wenn das umweltfreundlichere Produkt wesentlich mehr kostet? Ich freue mich, über deine Erfahrungen in den Kommentaren zu lesen!

Alles Liebe
Philipp

2 Kommentare

Antworten

  1. Hallo Phillipp,
    ja das ist wirklich so ein Streitthema :-) Überhaupt Plastikalternativen, die mehr kosten oder schwerer zu bekommen sind. Warum mehr zahlen wenn der nicht eingerechnete ‘Umweltfaktor’ sich so extrem auswirkt. :-) Seit Jahren werden hier also Meinungsverschiedenheit ausgetragen. Besonders wenn es dann ums Selbermachen geht. Und was macht man da, man macht Kompromisse.

    Man könnte wie ihr bei einem 4 Personenhaushalt locker mit ausreichend Händen Pasta selber machen , machen wir auch gelegentlich, aber alltagstauglich ist das wirklich nicht. Und schon gar nicht in der Menge für 3 erwachsene Männer :-D Auch nicht wenn man eine Pasta-Maschine wie im Beitragsfoto hat. Klar ist die vielseitig, aber wenn ich das Hervorkramen, das Zusammenbauen, das In kleinen Platten Anfertigen ( Teigplatten zum Dünnerwalzen mehrmals durch die Maschine jagen) und am Ende die Reinigung des Geräts, das Trocknen und das Wegräumen dazu rechne, dann ist das bei weitem die Vielfalt der Selbstgemachten in der Form nicht wert. ( Und erst recht nicht minimalistisch ;-) )

    Vor Jahren bin ich also auf das altbewährte Nudelholz zurückgegangen, hab den Teig in null komma nix flach und rolle ihn ein, dann schneide ich Scheiben ab. Und fertig. Dann geht alles sofort in einen Topf mit kochendem Wasser. (Trocknen der Nudeln ist auch nicht nötig) Das Nudelholz waschen, abtrocknen und wegräumen ist bei weitem unkomplizierter und schneller ;-) Die damals entstandene Anleitung mit weiteren Umsetzungen ohne Maschine gibt es hier: https://www.smarticular.net/pasta-ohne-nudelmaschine-selbermachen-minimalistisch-einfach-und-kreativ/

    Unser Favorit bleibt das Nudelholz mit Bandnudeln und gelegentlich die Schleifchen :-) Und haben wir mal mega viel Zeit dann werden es sogar gefüllte Ravioli. :-)

    Was wir aber wirklich häufig selber machen sind Spätzle :-) Auch das muss wegen der Menge an Spätzle schnell gehen. Die typischen Spätzlehobel oder Lochaufsätze waren uns zu umständlich und vor allem wieder ein Teil mehr im Haushalt. Wir haben also das genutzt was eh schon da war: die flotte Lotte. Hier wurde dann nur ein gröberer Einsatz gekauft und seit dem werden sie flott gedreht ;-) Einziges Manko: Am Ende bleibt einiges an Teig in der Lotte. da heißt es zerlegen und diesen Teig nochmal auf dem feuchten Brett in den Topf zu schaben. Durch diesen häufig praktizierten Übungsteig ist auch diese Technik perfektioniert :-D

    Kompromisse machen heißt aber nicht immer selber machen. Wie oben erwähnt, gäbe es bei der Menge an Nudeln zu selten Pasta. Also werden auch häufig die Pappverpackungen oder die aus dem Unverpacktladen gekauft. Das sind halt die gelebten Kompromisse im Alltag. (ist wie die Schokolade bei einer Diät ;-) ) In Summe kommt auf diese Weise ein normaler Einkaufswert und die Abwechslung zustande . Und vor allem Plastik ist vermieden :-)

    Grüße Claudia

    • Hallo Claudia,

      mit der Nudelmaschine (falls man diese überhaupt als solche bezeichen kann, schließlich wird sie ja immer noch mit Hand betrieben) geht es ruckzuck mit den Nudeln, wenngleich auch nicht so schnell wie gekauften. Ehrlich gesagt kurbele ich auch einfach gern. Aber es stimmt schon, ein Nudelholz genügt. Seitdem wir Pasta selbst produzieren, essen wir sie tatsächlich auch weniger häufig, weil es eben nicht so schnell geht. Dafür hat sich die Herstellung zu einer meditativen Tätigkeit entwickelt. :)

      Die im Handel erhältlichen Pappvarianten empfinde ich leider als sehr teuer, insofern sie überhaupt wirklich nur in Papier verpackt werden. Bei vielen befindet sich nämlich leider auf der Innenseite eine Plastikfolie oder ein Sichtfenster. Die würde ich dann auch nicht kaufen. Der nächste Unverpacktladen ist leider recht weit weg. Da bin ich schneller, ich bereite den Teig lieber von Grund auf selbst zu.

      Lieber Gruß
      Philipp

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