Dieser Winter ging doch schneller vorbei als erwartet. Was mich hindurch gebracht hat und worin heuer meine Highlights bestanden, erfährst du im folgenden Beitrag.

+ ANALOG +

Trautes Heim, Glück allein

Bei den übrigen Jahreszeiten schmerzt es mir immer, wenn ich mich nicht so viel draußen aufhalten kann, wie ich möchte. Während dieser Winters habe ich schlichtweg mal das Gegenteil praktiziert: So hielt die Jahreszeit als Mittel zum Zweck her und ich war um keine Ausrede verlegen, warum ich, natürlich ganz pandemiekonform, drin bleiben sollte. So badete ich in all den Annehmlichkeiten, die das häusliche Leben zu bieten hat: Backen, Kochen, mit einem Buch in eine Decke gekuschelt auf dem Sofa liegen, … Nur in der Badewanne gebadet habe ich nicht, weil mir das immer noch zuwider ist.

Gewöhnlich ertränke ich mich im Winter im Selbstmitleid, weil ich die Tage als so kurz, die Nächste als so lang und das Wetter als derart unangenehm empfinde. Heuer habe ich mich bewusst auf die positiven Dinge fokussiert und ebendiese in vollem Umfang genossen. Meine Einstellung ist das einzige, das ich am Winter ändern kann. Warum also nicht einfach auf die angenehmen Seiten wie Plätzchen konzentrieren? :D

Die tägliche Dosis Tageslicht

Nichtsdestotrotz habe ich mich bemüht, täglich zumindest eine halbe Stunde an der frischen Luft, idealerweise bei Tageslicht zu verbringen. Bei den kurzen Tagen freilich kein leichtes Unterfangen. Also ging ich dazu über, den Weg ins Büro statt mit dem Rad zu Fuß anzutreten. Das dauert zwar mindestens doppelt so lang, aber dafür konnte ich auf dem Weg immer ein wenig Podcast oder Musik hören, was ich mich auf dem Rad nie trauen würde. Abgesehen davon, gestaltet sich die Fahrt auf dem Drahtesel im Winter bei Kälte, Regen, Schnee und Wind äußerst unangenehm. Einmal wurde ich für meine Entscheidung sogar direkt finanziell entlohnt, denn ich habe auf dem Weg fünf Euro gefunden. #karma Da es im Februar dann richtig kalt wurde, konnte ich eines Morgens vor der Arbeit sogar auf einem Teich im Tiergarten Schlittschuh laufen gehen. So flüssig wie auf einer künstlichen Eislaufbahn ging das freilich nicht, aber das tat der Gaudi keinen Abbruch.

Für Berliner Verhältnisse gab es sogar vergleichsweise viel Schnee, sodass wir mit dem Schlitten eines Freundes rodeln gehen konnten. Praktischer Weise befindet sich in unmittelbarer Nähe der Wohnung ein Trümmerberg mit zünftigen Hängen. Dabei durfte ich lernen, wie stark der Winter in der Großstadt mit etwas Schnee aufgewertet wird: Plötzlich wird alles hell und verzaubert statt dunkel und grau. Um das gebührend zu feiern bin ich außerdem dazu übergegangen, in der Mittagspause einen kleinen wohltuenden Spaziergang in der Umgebung einzulegen.

Bewusste Entschleunigung

Zu guter Letzt empfand ich es als ungemein hilfreich, mich dem natürlichen Verlauf des Winters anzupassen. Wir Menschen neigen leider dazu, uns sämtlichen natürlichen Zyklen zu entziehen. Während in der Natur der Winter vergleichsweise ruhig ist, brennt in den meisten menschlichen Haushalten und Unternehmen zum Jahresende noch mal so richtig die Hütte – bei mir auf Arbeit sieht das nicht anders aus. Allerdings habe ich diesem unnatürlichen und in meinen Augen auch ungesunden Verhalten den Kampf angesagt. Im Büro hatte ich freilich wenig Spielraum, privat dafür umso mehr.

Pandemiebedingt gab es heuer keine Feierlichkeiten im Kreise der Familie. Das empfand ich als schade und traurig, aber: Es nahm auch ganz viel Druck raus. Keine Geschenke, keine Mittagessenmarathons, kein Terminstress während der Feiertage. Stattdessen kugelten wir uns zu Hause ein wie Eichhörnchen in ihren Kogel. Tatsächlich habe ich wesentlich mehr geschlafen als gewöhnlich, denn das ergibt doch im Winter auch Sinn, wo es selbst zur Mittagszeit kaum so richtig hell wird. Natürlich wünsche ich mir für die kommende Feiertagssaison wieder mehr direkten Kontakt mit den Liebsten, doch die Entspanntheit aus diesem Jahr würde ich auch gern nach der Pandemie beibehalten.

Foto Bellevue im Schnee
Bellevue im Schnee

– DIGITAL –

Hogwarts auf dem Prüfstand

Als eingefleischerter Fan der zauberhaften Welt um Harry Potter träume ich mich insbesondere im Winter sehr oft in das wortwörtliche Luftschloss Hogwarts, wo es doch so gemütlich anmutet mit all seinen Kaminen, der schottischen Landschaft drumherum und den festlichen Essen in der Großen Halle. In diesem Video wird das Schloss auf seine Glaubwürdigkeit in Hinblick auf physikalische Gesetze und historische Akkuratesse hin untersucht. Spoiler: Es ist ein magisches Gebäude!

Musikalische Jugenderinnerung

In meinem letzten handverlesenen Beitrag hatte ich ja bereits ein Cover des Songs Bad Guy verlinkt. Seitdem wurden mir zahlreiche andere auf YouTube vorgeschlagen. Mit dabei: Eine Ska-Version des Liedes. Da fühle ich mich musikalisch direkt in meine Jugendjahre zurückversetzt. <3

Minimalistischer Mix

In der deutschsprachigen Minimalismus-Blogosphäre gab es auch einige anregende Beiträge:

Foto Eissee bei Sonnenaufgang
Eissee bei Sonnenaufgang

# FOKUS #

Während des Winters wandelte sich mein Fokus wie folgt: Im Dezember fokussierte ich mich auf die paar wenige Ziele, die noch zu erreichen möglich schienen. Alle anderen ließen ich außen vor. Januar machte ich Tabula rasa und legte neue Ziele fest. Dann fokussierte ich mich einen Monat lang jeden Tag auf meine Bloggingziele. Im Februar wollte ich mich dann eigentlich direkt aufs Drehbuch konzentrieren, meine Gesundheit machte mir aber einen Strich durch die Rechnung. Also rückte sie in meinen Fokus. Mittlerweile habe ich beschlossen, ihn ebendort zu belassen, bis es ihr wieder besser ergeht. Damit fühle ich mich auch ganz wohl.

Foto Eis auf der Spree
Eis auf der Spree

// DIE AUSSICHTEN FÜR DEN WINTER 2022 //

In diesen Frühling starte ich mit gemischten Gefühlen. Gewöhnlich bringt er eine ungemeine Leichtigkeit mit sich. Doch heuer kann ich mir das nur ganz schwer vorstellen. Doch wer weiß; vielleicht werde ich ja positiv überrascht?

Welche Highlights brachten dich durch den Winter? Worauf freust du dich im Frühling? Teile es gern in den Kommentaren!

Alles Liebe
Philipp

Dieser Beitrag ist Teil der Reihe Handverlesen.