Während ich am Abend des 24. Dezember im nahezu leeren Zug nach Berlin sitze, um meinen Freund vom Flughafen abzuholen, kuschle ich mich mit einem Buch aus meiner Kindheit in meinen Wollpulli, und gedenke der Feiertagsmagie, obwohl sie unlängst nicht mehr das ist, was sie mal war. Denn ich bin kein Kind mehr und freue mich so nicht mehr auf die Bescherung, sondern vor allem über etwas Ruhe. Spüren mag ich sie trotzdem noch mal, diese zauberhafte Stimmung aus meiner Kindheit. Doch wie soll das gehen, wo sich doch die Zeit nicht zurückdrehen lässt?
WeiterlesenPage 20 of 40
Die Bäume in Deutschland tragen längst keine Blätter mehr und die frostigen Temperaturen halten Einzug. Höchste Zeit also, um die bunte Jahreszeit Revue passieren zu lassen.
Der letzte Monat des Jahres läutet nicht nur das Ende ebendieses, sondern auch die Adventszeit ein. Nach in Deutschland weit verbreitetem Brauch also höchste Zeit für Adventskalender. Auch heuer gestalte ich meinen Kalender selbst, wenn auch anders als letztes Jahr.
Dank meiner überdurchschnittlich hohen Ambitionen ist es ein Leichtes, mir mehr Stress zu bereiten als nötig wäre. Glücklicherweise gibt es ein ebenso leicht anzuwendendes Gegenmittel: Einfach mal in den Himmel starren.
Was das bringt?
Bei all meinen mit Ernährung verbundenen Experimenten, habe ich eine Vorliebe gebildet, an Wochenenden zum Frühstück Pancakes zu speisen. Da ich gern mit anderen zusammen esse, hat sich daraus eine kleine Tradition entwickelt, an der entweder die ganze Familie oder Freunde von mir Freude haben. Je mehr Leute mitessen, desto länger dauert natürlich auch die Zubereitung. Und darin liegt der Haken: Während die meisten meine Pancakes gern verzehren, tun sie sich umso schwerer, darauf zu warten.
Draußen wird es dunkler und kühler, die Tage zunehmend kürzer. Was darf da natürlich neben Decke, Tee, Plätzchen, Nüssen und Schokolade nicht fehlen, um die eigenen Depressionen abzuwehren? Richtig, wenigstens ein gutes Buch.
Jerusalem ist unbestritten eine der religiösesten Städte der Welt. Mich als Atheisten hat das lange Zeit nicht davon abgehalten, diese Perle trotzdem zu lieben. Doch dann lernte ich bei meiner jüngsten Exkursion dorthin, meine einst geliebte Stadt zu hassen, und wollte nur noch weg.
Alles hat ein Ende – auch die angeblich schönste Zeit des Lebens. Und jetzt?
Na, hast du es gemerkt? Hast du gespürt, wie diese Nacht wieder Schindluder mit unserem Biorhythmus getrieben wurde? Zu Freud, Leid und Beruhigung aller kann gesagt werden, dass es womöglich das vorerst letzte Mal war. Aber wird das dann wirklich besser?
Ein deutscher Zug in Israel? Ja, das mag unangenehme Konnotationen wecken, ist dieses Mal aber eine gute Sache. Nach langer Zeit hat sie endlich eröffnet: Die neue Zugstrecke zwischen Tel Aviv und Jerusalem. Und darüber freuen sich hierzulande alle wie kleine Kinder kurz vorm Geburtstag.