Was für ein Sommer! Heuer habe ich mir besonders viel Zeit für mich genommen. Trotzdem verging er wie im Flug. Hier kommt mein Rückblick.

# FOKUS #

Das Leben genießen! Den Sommer über entsagte ich mich bewusst allen Verpflichtungen außer meiner Lohnarbeit, um Freizeit auch wirklich mal als solche zu nutzen, statt sie von vornherein komplett zu verplanen. Das glückte auch dahingehend, dass ich sehr viel unternahm, Liebste traf, und mal sämtliche mir selbst auferlegte Verpflichtungen links liegen laß.

Langeweile kam dennoch nicht auf. Im Gegenteil: Im Grunde hätte ich das durchaus noch fortführen können, wenn ich nicht dennoch meine Ziele vor Augen hätte. Doch im Sommer die Arbeit runter- und den Genuss hochzufahren, taugt mir sehr. Deshalb werde ich das wohl auch in künftigen Jahren beibehalten.

+ ANALOG +

Ein grüner Sommer?

Nach dem vergleichsweiße kühlen Frühling fiel auch der Sommer nicht so heiß aus wie die vergangenen Jahre. Sicherlich beschwerte sich die eine oder andere Person darüber, dass dies kein “richtiger” Sommer gewesen sei und viel zu kurz ohnehin. Doch ehrlich gesagt habe ich ihn genossen, denn wer weiß, wann wir mal wieder solch einen milden Sommer mit durch und durch grünen statt versenkten Wiesen erleben dürfen? Auch die Pflanzen auf unserem Südseitenbalkon nahmen die erträglichen Temperaturen dankbar an und blühten und gediehen bis in den Herbst hinein.

Doch mein Glück erscheint dann doch recht trivial. Denn all diejenigen unter uns, mich eingeschlossen, die in den letzten Monaten nicht wegen reisender Fluten ihre Wohnungen, sämtliches Hab und Gut, ihre Liebsten oder gar ihre eigenen Leben verloren, deuten die Ereignisse hoffentlich als Alarmstufe Rot.

Kommen und gehen

Die erfreulichen Nachrichten zuerst: Die Hündin meines israelischen Partners ist endlich aus dem Nahen Osten nachgezogen. Die Eingewöhnung an das neue Klima ging sehr schnell von statten und unserem Eindruck nach gefällt es ihr in der neuen Heimat sehr gut. (In diesem Kontext fiel mir das erste Mal auf, dass Tiere ja überhaupt kein Verständnis von Landesgrenzen haben und es abseits von den Strapazen des Fluges für sie keinen Unterschied macht, ob sie nun von Jerusalem nach Tel Aviv oder nach Berlin zieht.)

Außerdem gab es Nachwuchs in meiner Familie, allerdings konnte ich meinen neuen Cousin pandemiebedingt noch nicht sehen.

Leider musste ich im Sommer auch zwei Mal unerwartet Abschied nehmen. Oft befürchte ich, dass ich mit jedem Tod ein Stückchen mehr abhärte und -stumpfe, aber bisher zeigt sich eher das Gegenteil: Ich werde immer weicher und emotionaler. Im Gegenzug irritiert mich dann oft die plötzlich auftretende Spiritualität meines Umfeldes und mein nihilistisches Weltbild ergreift die Steuerung meines internen Autopiloten. Womöglich tut mein eigener Zustand noch sein Übriges dazu.

Trauer ist seltsam.

Foto Hund am Grunewaldsee

Den Sommer auskosten

Wie oft sagt man, dass man dieses oder jenes schon so lang mal machen wollte? Am besten ist, man macht es einfach, ganz ohne langwieriges Planen und Tüfteln – insbesondere, wenn man es in der Zeit des Planens auch einfach bereits getan haben könnte. Um jedenfalls nicht eines Tages zu bereuen, zu viele meiner Vorhaben nicht in die Tat umgesetzt zu haben, kostete ich diesen Sommer jegliche Verlangen aus, so weit es nur ging:

  • Meinen Geburtstag feierte ich in Berlin bei einem Picknick im Park. Eigentlich war auch noch ein Sommerfest mit den Liebsten angedacht, das ging sich aber leider nicht aus. 🌳🧁🥂🍰🌳
  • Gleich zwei Touren der Berliner Unterwelten unternahm ich mit anderen Geburtstagskindern. Beide Touren gefielen sehr und es gibt noch mehr! 🔦
  • Mit den Eltern und Großeltern ging es auf die Bundesgartenschau nach Erfurt. Besonders reizvoll fand ich die Petersbergzitadelle mit den neu angelegten Gärten (übrigens nicht nur Blumen und viel ansprechender als zuvor) und frage mich, warum das nicht permanent beibehalten wird, wo es das Stadtbild doch wesentlich verbessert. 🌹🌸🌻🌺🌷🌼
  • Mit einem Freund fuhr ich in den Heide-Park nach Soltau für einen Tag voll Spaß! 🎢
  • Nach Jahren gab es endlich mal wieder einen CSD, welcher sich trotz Hygiene- und Abstandsauflagen sehr gut und richtig anfühlte. 🏳️‍🌈
  • Etliche Abende verbrachte ich bis spät in die Nacht draußen, so wie es sich für den Sommer gehört.🌛
  • Ein Wochenende verbrachte ich mit dem Freundeskreis meiner früheren Mitbewohner in Dresden beim Zelten in Prösen. Da jagten sich nun zwar ganz viele Kinder durch das Gelände, doch sonst fühlte es sich genauso an wie früher. ♥️ Und für mich sahen auch noch alle genauso aus wie vor zehn (😱) Jahren!
  • Mit einem weiteren Freund und dessen Familie fuhr ich in das Freizeitland Plohn für noch mehr Spaß! Und das in unmittelbarer Umgebung meiner Erstheimat! 🌲🎢🌲
  • In besagter Erstheimat traf ich Menschen wieder, die ich seit Jahren nicht mehr gesehen hatte, und genoss erfrischend anregende Gespräche über das Leben, das Alter und den Tod. 💬
  • Zusammen besuchten wir die Familie eines Freundes in Rheinland-Pfalz und unternahmen Tagesausflüge nach Trier, Luxemburg, Cochem, Burg Eltz, Koblenz, zur Saarschleife, nach Saarburg und Saarbrücken. Die Gegend könnte mit all ihren Burgen, Schlössern und pittoresken Landschaften wirklich aus einem Bilderbuch stammen! 🏰
  • Kurzfristig lernte ich auch noch einen weiteren Teil meiner Familiengeschichte kennen und besuchte in Sandweiler das Grab meines Ururgroßvaters, den ich zwar nie kennenlernte, welcher mich nun aber antreibt, die mir unbekannten Seiten meiner Vorfahren zu erforschen. Er starb nämlich im zweiten Weltkrieg in Frankreich kurz vor Kriegsende und ich frage mich wirklich, wer und wie dieser Mensch war. Leider gibt es nur niemanden mehr, der es mir erzählen kann. Also hoffe ich auf ein paar Dokumente auf dem Dachboden meiner Großeltern. 🕵🏿‍♂️
  • Zu guter Letzt wurde ich noch zweifacher Pate. 👶🏼♥️👶🏻

– DIGITAL –

Da ich den Sommer über besonders viel Zeit draußen verbringen wollte, gibt es dieses Mal keine digitalen Empfehlungen. #sorrynotsorry

Foto Domblick

// DIE AUSSSICHTEN FÜR DEN HERBST 2021 //

Die Bäume sind bereits bunter und die Tage merklich kürzer geworden. Auch wenn ich bereits für einen langen Winterschlaf einigeln möchte, geht es eigentlich auf den Endspurt des Jahres zu. Zwei Wochen Aktivurlaub in Verbindung mit Reisen stehen an und die Wochenenden sind im Grunde bereits bis in den Dezember hinein verplant. Bis zum Winterschlaf dauert es also noch eine Weile.

Wie hast du den Sommer genossen? Teile es gern in den Kommentaren.

Alles Liebe
Philipp

Dieser Beitrag ist Teil der Reihe Handverlesen.