Auch 2021 hatte sich die Pandemie sehr bestimmend auf auf unseren Alltag ausgewirkt. Mir kam das Jahr in Summe allerdings wesentlich stressiger vor als das Vorangegangene. Entsprechend “mager” fällt heuer auch meine Zusammenfassung, was ich 2020 gelesen, gesehen und gehört habe, aus.
Bücher
So wenig gelesen habe ich meines Erachtens nicht mehr, seitdem ich es kann. Ein wenig beschämt bin ich deshalb schon. Andererseits hätte ich ja auch schlichtweg weniger Filme und allem voran Serien schauen können, um mehr Zeit zum Lesen zu gewinnen. Habe ich aber nicht.
Besonders bewusst geworden ist mir beim Lesen jedoch, wie enttäuscht ich oft von Klassikern bin. Bis dato hatte ich beispielsweise Peter Pan nur in diversen Verfilmungen gesehen und fand die Geschichte ganz großartig. Dann habe ich die literarische Vorlage, also das Ausgangsmaterial gelesen, und war schockiert vom Schreibstil sowie der Verwendung vieler Worte für… Nichts. Womöglich hängt es mit dem Alter des Buches zusammen. Vielleicht ist es ja einfach an der Zeit, dass wir neue Klassiker definieren?
Buchtitel | Autor.innen |
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Metropol | Eugen Ruge |
Think Like an Artist and Lead a More Creative, Productive Life | Leopold Will Gompertz |
Peter Pan | J.M. Barrie |
Filme
Endlich wieder reguläre ins Kino gehen – zumindest fast. Die ersten Monate des Jahres musste ich mich mit dem Schaufensterkino hier in Moabit begnügen. Nach dem zweiten Lockdown ging es fortan nur noch mit Maske und 3G ins Kino. Damit kann ich persönlich sehr gut leben, denn andernfalls könnte ich mein Kinoabo momentan gar nicht nutzen. Praktischer Weise habe ich außerdem eine neue Kino-Buddine. Oft gehe ich auch allein ins Kino, aber es ist schon schöner, wenn man sich im Anschluss mit jemandem über das Gesehene unterhalten kann. <3
Filmtitel | Regie |
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100 Dinge | Florian David Fitz |
A Black Jesus | Luca Lucchesi |
Bob Ross: Happy Accidents, Betrayal & Greed | Joshua Rofé |
Das Leben der Anderen | Florian Henckel von Donnersmarck |
Shiny_Flakes: The Teenage Drug Lord | Eva Müller, Michael Schmitt |
Die göttliche Ordnung | Petra Volpe |
Don’t Look Up | Adam McKay |
Druk | Thomas Vinterberg |
Easy A | Will Gluck |
Fabian oder Der Gang vor die Hunde | Dominik Graf |
French Exit | Azazel Jacobs |
Heidi | Paul Marcus |
Heidi | Alain Gsponer |
Geld gewinnen: Wie ist es, plötzlich reich zu sein? | Broka Herrmann |
Good Luck Banging or Loony Porn | Radu Jude |
Große Freiheit | Sebastian Meise |
I Care a Lot | J Blakeson |
Ich bin dein Mensch | Maria Schrader |
Je suis Karl | Christian Schwochow |
J’ai tué ma mère | Xavier Dolan |
Juste la fin du monde | Xavier Dolan |
Last Night in Soho | Edgar Wright |
Laurence Anyways | Xavier Dolan |
Legally Blonde | Robert Luketic |
Legally Blonde 2 | Charles Herman-Wurmfeld |
Les Amour Imaginaires | Xavier Dolan |
Minari | Lee Isaac Chung |
Mommy | Xavier Dolan |
My Old Lady | Israel Horovitz |
Nebenan | Daniel Brühl |
New Order | Michel Franco |
Nomadland | Chloé Zhao |
No Time to Die | Cary Joji Fukunaga |
One Man, Eight Cameras | Naren Wilks |
Rente mit 40? | Patricia Corniciuc |
Tatort: Tiere der Großstadt | Roland Suso Richter |
The French Dispatch | Wes Anderson |
The Grand Budapest Hotel | Wes Anderson |
Thunder Force | Ben Falcone |
Trans – I got life | Doris Metz |
Serien
Auch 2021 habe ich Serien hauptsächlich via Netflix konsumiert. Ehrlich gesagt kam ich auch gar nicht dazu, einen Monat lang mal einen anderen Dienst zu probieren, wie ich es mir letztes Jahr noch vorgestellt hatte. Darüber hinaus schätze ich das Angebot der öffentlich-rechtlichen Sender zunehmend, denn immer mehr Titel sind auch in den Mediatheken online verfügbar.
Da ich prinzipiell lieber in Originalsprache schaue (wenn auch mit Untertiteln) anstatt synchronisiert, wurde ich vor allem bei den spanischsprachigen Stoffen überrascht, wie viel ich mit meinem geringen Spanisch noch verstehe.
Serientitel | Regie |
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All you need – Staffel 1 | Benjamin Gutsche |
Atypical – Staffel 3 | Annabel Oakes, Ken Whittingham, Michael Medico, Rebecca Asher, Robia Rashid, Ryan Case, Victor Nelli Jr., Wendey Stanzler |
Babylon Berlin – Staffel 3 | Achim von Borries, Henk Handloegten, Tom Tykwer |
Biohackers – Staffel 2 | Christian Ditter, Tim Trachte |
Lupin – Staffel 1 | Louis Leterrier, Marcela Said |
Lupin – Staffel 2 | Hugo Gélin, Ludovic Bernard |
Elite – Staffel 1 | Dani de la Orden, Ramón Salazar |
Elite – Staffel 2 | Dani de la Orden, Ramón Salazar, Sílvia Quer |
Elite – Staffel 3 | Dani de la Orden, Jorge Torregrossa |
Elite – Staffel 4 | Eduardo Chapero-Jackson, Ginesta Guindal |
Elite Short Stories: Guzmán Caye Rebe | Dani de la Orden |
Elite Short Stories : Omar Ander Alexis | Jorge Torregrossa |
Elite Short Stories: Nadia Guzmán | Dane de la Orden |
Emily in Paris – Staffel 1 | Andrew Fleming, Peter Lauer, Zoe Cassavetes |
Emily in Paris – Staffel 2 | Andrew Fleming, Jeniffer Arnold, Katina Medina Mora, Peter Lauer, |
How to sell drugs online (fast) – Staffel 3 | Arne Feldhusen |
Pose – Staffel 3 | Janet Mock, Steven Canals, Tina Mabry |
The Crown – Staffel 1 | Benjamin Caron, Julian Jarrold, Philip Martin, Stephen Daldry |
The Crown – Staffel 2 | Benjamin Caron, Philip Martin, Philippa Lowthorpe, Stephen Daldry |
The Crown – Staffel 3 | Benjamin Caron, Christian Schwochow, Jessica Hobbs, Sam Donovan |
The Crown – Staffel 4 | Benjamin Caron, Jessica Hobbs, Julian Jarrold, Paul Whittington, |
Konzerte / Musik
Leider war ich im vergangenen Jahr nicht im Stande, auch nur ein Konzert zu besuchen. Umso mehr freute ich mich über Straßenmusik. Und das eine oder andere Album habe ich auch erworben, denn ich ziehe es weiterhin vor, komplette Alben zu kaufen, statt zu streamen. Da ich jeden Monat ein Album erwerbe (quasi das “Album des Monats”), läuft es preislich zwar etwa auf dasselbe hinaus, doch wenn ich mich beim Streaming dazu entscheide, es nicht mehr zu nutzen, habe ich auch keinen Zugriff mehr.
Album | Interpret*innen |
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21 | Adele |
Caravelle | Polo & Pan |
Feeling Good: The Very Best of Nina Simone | Nina Simone |
Fliegende Fische | Neonschwarz |
Interstellar | Hans Zimmer, John Lithgow, Ellen Burstyn, Casey Affleck, Jessica Chastain, Matthew McConaughey & Mackenzie Foy |
I See You | The XX |
Lost On You | LP |
Eric Berman | |
SXTN | |
Sadnecessary | Milky Chance |
Soul Queen | Aretha Franklin |
The Grand Budapest Hotel (Original Soundtrack) | Alexandre Desplat, Öse Schuppel, Ossipov State Russian Folk Orchestra & Vitali Gnutov, Siegried Behrend & DZO Chamber Orchestra |
Voyage | ABBA |
Woodstock | Portugal. The Man |
Austellungen, Führungen & Museen
Ursprünglich wollte ich schreiben, dass ich es 2021 in noch weniger Museen geschafft habe, als 2020. Doch dann stellte ich fest, dass das überhaupt nicht stimmt! Das zeigt mir recht deutlich, wie sinnvoll es ist, sich regelmäßig vor Augen zu führen, was man eigentlich schon alles so gemacht hat. Ganz so mau fällt die Liste dann nämlich in Summe doch nicht aus.
Oft schaffe ich Museen gar nicht komplett, weil ich versuche, sämtliche Informationen in mich aufzusaugen, bis ich nicht mehr kann oder das Museum schließt. Zwar versuche ich, mir das abzugewöhnen, aber das braucht etwas Zeit. Umso mehr freue ich mich, wenn ich es schaffe, wieder zu Museen zurückzukehren.
Nötig ist das auf jeden Fall für das Futurium, denn zuletzt hatte ich nur etwa ein Drittel des Museums erkunden können. Im Gegensatz zu vielen anderen Museen, stellt es weniger Artefakte aus der Vergangenheit aus, denn es setzt sich damit auseinander, wie wir Zukunft ein gutes Leben führen können. Dabei kann man sehr viel selbst ausprobieren. Und als Sahnehäubchen ist der Eintritt sogar kostenfrei. Außerdem habe ich 2021 an einigen Führungen teilgenommen, die ich nunmehr mit in diese Sektion aufnehme.
2022 schaffe ich es hoffentlich in ein paar Museen mehr. In Berlin sind sogar jeweils am ersten Sonntag des Monats alle städtischen Museen vom Eintritt befreit. Allerdings sollte man sich frühzeitig um Karten bemühen.
Austellung/Führung/Museum | Ort |
---|---|
Berliner Unterwelten: Tour 1 – Dunkle Welten | Berlin |
Berliner Unterwelten: Tour 3 – Bunker, U-Bahn, Kalter Krieg | Berlin |
Bundesgartenschau 2021 | Erfurt |
Burg Cochem | Cochem |
Burg Eltz | Wierschem |
Festival of Lights – Lightwalking Tour | Berlin |
Futurium | Berlin |
Gedenkstätte Berliner Mauer | Berlin |
So spielte der Osten: Spielzeug aus der Zeit von 1946 bis 1989 | Stadtmuseum | Zeulenroda |
Blogs, Podcasts, Kanäle & TED Talks
Auch im Internet habe ich heuer weniger konsumiert. Gewissermaßen war das ja auch ein Vorhaben meinerseits. Entsprechend überschaubar ist die Liste auch hier, wobei ich nur Blogs, Podcasts und Kanäle liste, die ich in 2021 entdeckt und in den vorangegangen Jahren noch nicht mit aufgeführt habe. Im Falle von Minimalismus leben folge ich Michaels Blog schon sehr lang, doch seit einiger Zeit fokussiert er sich auf seinen neuen Podcast, den ich erst letztes Jahr so richtig kennengelernt habe.
TED Talks hatte ich in 2021 nicht einen geschaut. In ihrer Summe finde ich sie mittlerweile etwas überfordernd in ihrer schieren Anzahl und bei weitem nicht alle gut. Darin liegt wohl das Schicksal eines jeden Formats beziehungsweise Werkes.
Titel | Medium | Urheber.innen |
---|---|---|
Adventure of My Lifetime | Blog | Stephan Trettin |
Madame Moneypenny | Podcast | Natascha Wegelin |
Mal angenommen | Podcast | |
Minimalismus leben Podcast | Podcast | Michael Klumb |
Spiele
Ja, ich liebe Spiele, ganz gleich ob Video- oder Gesellschaftsspiele. Ende des Jahres kam ich noch in einen ganz besonderen Genuss, denn ich konnte auf einer alter Commodore Amiga spielen. Für die Nostalgie: Die Spiele laden sehr lang und oft. Aber wenn sie dann laufen, sind sie mitunter wesentlich rasanter als heutige Videospiele. Da die Nacht lang war und wir mehrmals zwischen den Spielen wechselten, hoffe ich, keines davon vergessen zu haben. Hier sind sie also: All diejenigen Spiele, die ich 2021 gespielt habe! (Spiele, die ich bereits zuvor genannte hatte, werden hier nicht gelistet.)
Titel | Spielart | Autor.innen (falls vorhanden/bekannt) |
---|---|---|
Bohnanza – Marco Bohno | Kartenspiel | Uwe Rosenberg |
Bomberman | Videospiel | nicht bekannt |
CABO | Kartenspiel | Mandy Henning, Melissa Limes |
Carcasonne | Legespiel | Klause-Jürgen Wrede |
Labyrinth – Das Kartenspiel | Kartenspiel | Max J. Kobbert |
Flügelschlag | Strategiespiel | Elizabeth Hargrave |
Jakkolo | Geschicklichkeitsspiel | nicht bekannt |
Kampf gegen das Spießbürgertum | Partyspiel | Angela Vögtli, ´Jerôme Schwarzkopf, Ueli Isch, Jaron Pelters, Xaver Malkus |
L.A.M.A. | Kartenspiel | Reiner Knizia |
Rod-Land | Videospiel | Ronald Pieket Weeserik, John Croudy, Ned Langman |
Rummikub | Legespiel | Ephraim Hertzano |
Speedball | Videospiel | nicht bekannt |
Uno | Kartenspiel | Merle Robbins |
Resümée
Einerseits finde ich es erstaunlich, wie weit sich mein Konsum verringert hat. Mehr freie Zeit hatte ich gefühlt deshalb nicht. Womöglich lag das ja an der Zunahme der Serien? Heuer würde ich gern wieder mehr lesen. Unter anderem deshalb bin ich auch Frau DingDongs Leseclub beigetreten. Wer auch dazukommen möchte, melde sich bei ihr via Telegram unter @frau_dingdong.
Außerdem hatte ich letztes Jahr noch eine Hoffnung auf mehr Innovation:
Womöglich schaffen es in diesem Jahr ja mal neue Formate und Medien, sich einem breiteren Publikum inklusive mir zu erschließen. Virtual Reality und Augmented Reality scheinen leider noch recht weit davon entfernt, als Massenmedien in Haushalte Einzug zu halten. Dabei böten sie so spannende Möglichkeiten…
Mein vergangenes Ich im Jahre 2021
Bei der Hoffnung blieb dann leider auch. Meines Erachtens hat sich da gar nichts getan. Schlimm finde ich das jedoch nicht. Schon jetzt gibt es mehr zu sehen, hören, lesen, spielen und erfahren, als man je wahrnehmen könnte. An mir selbst merke ich, wie ich oft ob des Überangebots – trotz Pandemie – so stark überfordert bin, dass ich letztlich gar nichts von alledem wahrnehme.
Deshalb kommt es meines Erachtens künftig noch mehr darauf an, gezielt auszuwählen, was uns eigentlich wirklich wichtig ist und Freude bereitet. Sitze ich beispielsweise in einem Film, schaue ich stets bis zum Ende, denn es könnte sich ja noch etwas ganz Großes offenbaren. Oft ist dem dann leider doch nicht so. Bei YouTube-Videos bin ich da wesentlich skrupelloser. Hier fällt es mir leichter abzubrechen.
In unserer Gesellschaft gilt es zwar als verpöhnt, Dinge nicht zu Ende zu bringen, doch die eigentliche Frage lautet doch: Ist etwas es wirklich wert, noch mehr Lebenszeit darauf zu verwenden? Oder belasse ich es lieber bei der bereits unwiederbringlich vergangenen, schaue nach vorn und wende mich lieber etwas anderem zu? Dieses Prinzip lässt sich natürlich unabhängig von Medium und Format anwenden.
Wie gehst du mit dem kulturellen Überangebot um? Wie trennst du die Spreu vom Weizen? Und wann entscheidest du, in der Mitte abzubrechen? Teile deine Erfahrungen gern in den Kommentaren.
Vorab vielen Dank und alles Liebe
Philipp