Am Ende ist Plastik immer Müll

Jüngst wurde ich gleich wieder mehrfach vom Plastikmonster heimgesucht. Zum Verzweifeln! Und dabei rede ich noch nicht mal vom herkömmlichen Einwegplastikmüll…

Grund genug, darüber zu schreiben, hätte ich eigentlich auch: Schon seit einiger Zeit nervt mich die Menge an Einwegplastik, die im Alltag anfällt, wenn man es nicht schafft, in den Unverpacktladen einkaufen zu gehen. Vom finanziellen Aspekt ganz zu schweigen. Doch darum soll es hier heute nicht gehen.

Aller guten Dinge sind drei. Und aller schlechten?

Gleich drei Ereignisse haben mich in den letzten Wochen am Verstand der Menschheit zweifeln lassen:

Den Anfang machte der Stabmixer, der plötzich wortwörtlich abrauchte. Trotz kurzer Intervalle mit Pausen erhitzte er sich ungewöhnlich stark. Obwohl ich lange wartete, damit er abkühlen konnte, reagierte er schließlich gar nicht mehr. Somit war das gesamte Gerät Elektroschrott.

Weiter ging es mit unserer Toilettenspülung – seit unserem Einzug vor knapp vier Jahren bereits die zweite. Wie auch schon bei der ersten brach der Taster für die Spülung weg. Immerhin bleibt uns dieses Mal noch die große Spülung, aber jedes Mal so viel Wasser runterzuspülen ist ja auch unnötig.

Gestern gab es dann wortwörtlich den knallenden Abschluss: Beim Abstellen einer soeben erworbenen Flasche Milch in das Flaschenfach unseres Kühlschranks, rauschte dieses mitsamt allen darin enthaltenen Flaschen gen Boden. Die Milchflasche zerbarst natürlich direkt, was nicht nur eine eine gewaltige Sudelei verursachte, sondern auch dazu führte, dass ich direkt noch einmal in den Supermarkt trotten durfte, nachdem die Ordnung zumindest wieder ansatzweise hergestellt war.

Plastik hält nichts aus

In allen drei Fällen war Plastik der Übeltäter. Beim Stabmixer brach im Innern ein Plastikteil weg. Bei der Toilettenspülung war es der Hebel der Spülung, der zu Bruch ging. Im Falle des Flaschenfachs gab die Halterung aus Kunststoff nach.

Leider lässt sich das nicht einfach so reparieren. Im Gegensatz zu der Tatsache, dass Kunststoffe unglaublich lang in unserer Umwelt erhalten bleiben, sind sie als Alltagsgegenstände bei Weitem nicht so formbeständig, wie es uns die Kunststoffindustrie glauben lassen möchte. Wer kennt nicht solche Kunststoffartikel, die ihre Oberflächenbeschaffenheit ändern, sich deformieren oder einfach porös werden und auseinanderfallen?

Das perfekte Material

… gibt es nicht! Plastik ist in meinen Augen aber wesentlich weiter davon als andere Materialien, nämlich Holz, Keramik, Glas, Metall, Zellophan und Papier beziehungsweise Pappe. Ja, auch die haben ihre Schattenseiten, aber sie alle eint ein großer Vorteil: Sie enden nicht als Mikroplastik in Biotopen auf der ganzen Welt und schließlich in unserem eigenen Organismus.

Sollte das nicht Grund genug sein, verstärkt auf solche Materialien zu setzen? Fächer in einem Kühlschrank ließen sich doch auch aus Metall oder Keramik statt Kunststoff herstellen. Spülkästen gibt es auch aus Keramik. Die kosten zwar etwas mehr, aber wenn ich alle zwei Jahren einen neuen aus Plastik kaufe, rechnet sich die Keramikvariante langfristig eben doch. Und die kommt ohne die üblichen Alterserscheinungen von Kunststoff.

Mit Sicherheit gibt es sehr gut geeignete Anwendungszwecke für Kunststoffe. Was mich aber massiv an ihnen stört, ist ihre begrenzte Eignung für Recycling und, ganz entscheidend: Am Ende wird Plastik stets zu Müll, mit dem wir uns den Rest unserer Existenz auf die eine oder andere Art rumschlagen müssen.

Ist manchmal Lowtech die Lösung?

Wir leben in einer hochtechnisierten Welt. Für alle Probleme und jede Anstrengung bekommen wir von findigen Unternehmen Lösungen präsentiert, meist in Form eines elektrischen Geräts, welches statt Muskelkraft Energie in Form von Strom nutzt und zu großen Teilen aus Kunststoff besteht. Idealerweise würden diese Geräte zumindest ein Leben lang halten. Oft genug ist dies jedoch leider nicht der Fall.

Warum also nicht mal einen Schritt zurückgehen und sich stattdessen für eine mechanische statt einer elektrischen Lösung entscheiden? Anstelle eines elektrischen Handrührgeräts ließe sich beispielsweise auch ein mechanisches Handrührgerät mit Kurbel aus Holz und Metall verwenden. Von solchen Alternativen brauchen wir mehr, beispielsweise in Form eines Stabmixers.

Für alle Anwendungsbereiche funktioniert das sicher nicht. Aber ich möchte uns alle dazu einladen, häufiger im Alltag innezuhalten und darüber nachzudenken, ob es nicht eine länger haltbare und somit nachhaltigere Variante als die aus Kunststoff gibt.

In meinem Fall habe ich nun denselben Stabmixer noch einmal gekauft, damit ich zumindest den Metallaufsatz weiterverwenden kann. Beim der Toilette hat mein Nestpartner noch ein Wörtchen mitzureden und für den Kühlschrank werde ich erstmal beim Hersteller nach Ersatzteilen fragen.

In welchen Bereichen würdest du Kunststoff gern durch ein anderes Material ersetzen? Hast du vielleicht ein paar Tipps? Teile sie gern in den Kommentaren.

Alles Liebe
Philipp

3 Kommentare

Antworten

  1. Moin Philipp,
    oh ja, das leidige Thema. Ich verstehe deinen Frust total, mich nervt es genauso.
    Das im Kühlschrank einfach mal das Getränkefach so runter rauscht ist ja auch heftig /o\ bei mir ist es so eingebaut, dass es nicht runter rauschen kann. Da wär vielleicht der Tipp, beim nächsten Kühlschrank schauen wie sind die Fächer in der Tür eingebaut.
    Liebe Grüße!

    • Hallo Aurelia,

      danke schön. Darauf werde ich beim nächsten Mal auf jeden Fall achten. Aber eigentlich hoffe ich, dass wir unseren Kühlschrank noch möglichst lang weiterverwenden können. :)

      Lieber Gruß
      Philipp

  2. Dein Engagement für Umweltschutz ist inspirierend und verdeutlicht, wie wichtig es ist, sich gemeinsam für eine nachhaltigere Zukunft einzusetzen. Ich danke dir dafür, dass du dieses aktuelle Problem ansprichst und uns alle motivierst, Verantwortung zu übernehmen.
    Beste Grüße,
    Marc Kleser

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