Ehrlich gesagt fühle mich um ein paar Tage meines Sommers betrogen. Ja, er war heuer mal zur Abwechslung nicht unnötig heiß, aber bis Ende August hätte er ruhig noch andauern dürfen. Schön war er trotzdem.
+ ANALOG +
Reisevergnügen
Nach dem abrupten Reisestopp im Frühling, war der Sommer umso mehr gespickt mit kleinen Reisen und Ausflügen. Den Anfang machte ein spontaner Abstecher in den Schwarzwald – bekannt als eine der beliebtesten touristischen Regionen Deutschlands. Ich kann verstehen warum, war aber auch sehr froh darüber, dass aufgrund Corona kaum Menschen anzutreffen waren.
Weiter ging es im Juli. Wieder spontan, dieses Mal nach Erfurt und im Anschluss in die Fränkische Schweiz zu meiner Tante. Alles war ganz wunderbar idyllisch und ich habe noch gar nicht darüber geschrieben. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
Außerdem gab es noch ein paar Ausflüge an Seen und mit einer Draisine, allerdings nicht mit Hub, sondern Pedalen. Das Fahren auf den Schienen durch Brandenburgs Wälder war klasse. Dieses Konzept sollte meiner Meinung nach insbesondere für Naherholungsgebiete flächendeckender ausgebaut werden. Dann aber bitte gleich so, dass man auch wenden kann, ohne die Draisine von den Gleisen zu heben. :)
Ein Familienfest jagt das nächste
Bekanntermaßen soll man Feste ja so feiern, wie sie fallen. Dieses Jahr stehen ungemein viele an, was sich nun im Sommer kulminierte: Geburtstagsfeiern, Geburtstagsjubiläen, Hochzeiten, Hochzeitsjubiläen, – und die eine oder andere Geburt gab es auch. Während der gesundheitspolitischen Ausnahmesituation wirken die freilich etwas befremdlich, aber angesichts der langen Zeit, die man sich nicht mehr sah, auch umso herzlicher.
Gefühlt würde ich behaupten, in meiner Kindheit wurden mehr Jubiläen gefeiert, was womöglich daran liegt, dass es noch eine Urgroßelterngeneration gab und sich in hohem Alter Jubiläen eher häufen als in jüngeren Jahren. Und mal ehrlich: Wer weiß schon wirklich, wann man das nächste Mal die Möglichkeit hat, zusammen zu feiern? Grund genug also, kein Fest und keine Möglichkeit für eine Sause auszulassen.
Vom Drang, draußen zu sein
Vielleicht hängt es damit zusammen, dass mir während der ersten Monate der Pandemie im Frühling die Decke auf den Kopf zu fallen drohte, dass ich ein verstärktes Bedürfnis danach verspüre, mich draußen aufzuhalten. Könnte ebenso gut sein, dass es schon mein Leben lang in mir steckt:
Wenn ich morgens aufwache, mag ich als erstes direkt raus. Beim Blick aus dem Büro würde ich am liebsten direkt aus dem Fenster in die Spree springen. Und egal wie dunkel und grau es von innen auch erscheinen mag: Just in dem Moment, wenn ich ein Gebäude verlasse, spüre ich, wie eine gewisse Last von meinen Schultern fällt und alles direkt heller und freundlicher scheint.
Bei Wind und Wetter ist es ja schön und gut, von vier Wänden geschützt zu sein. Die übrige Zeit gewinne ich aber zunehmend den Eindruck, als wären wir Menschen nicht dafür gemacht, uns drin aufzuhalten. Bin ich damit allein?
– DIGITAL –
Medienkonsum
In Anlehnung an meine Sehnsucht nach draußen, hier ein paar Beiträge in Hinblick auf unseren Medienkonsum. Einerseits wäre eine kleine Erinnerung des Genug-Teams, ob wir bei unserem Medienkonsum nicht eigentlich selbst konsumiert werden.
Christof hat sozusagen das Gegenmittel in Form eines altbewährten Sprichworts und einen Tipp auf Lager, die sich beide prima in diesem Zusammenhang anwenden lassen: “Kleinvieh macht auch Mist.”
Der andere Blick
Falls du wie ich weiß bist, stehen die Chancen gut, dass du noch nie hinterfragt hast, wie Frauen mit anderen ethnischen Hintergründen eigentlich in Medien dargestellt werden. Nhi Le macht in ihrem Beitrag Die Darstellung ostasiatischer Frauen macht mich wütend darauf aufmerksam. Nach dem Lesen habe ich selbst mal darüber gegrübelt und konnte leider kaum Gegenbeispiele finden. Traurig, oder?
Bessere Nachrichten gibt es auf dem Blog Mind’s Delight: Da schreibt Marco nicht nur über Kultur in seinen verschiedensten Gestalten und Aspekten, sondern verbreitet allem voran Good News Everyone. Vor ein paar Jahren hatte ich persönlich ja Nachrichten abgeschworen. Mittlerweile lese ich wieder regelmäßig welche, auch wenn ich besonders in diesen Tagen als sehr beunruhigend empfinde. Entsprechend achte ich besonders darauf, wie es mir nach dem Lesen eigentlich geht. Umso mehr freut es mich, dass Marco meinen Fokus etwas auf die positiven Aspekte richten kann.
Eine eigene Burg
Spätestens seit Harry Potter hege ich den mehr oder minder geheimen Wunsch, auf einer eigenen Burg zu leben. Aber woher nehmen und nicht stehlen? Ein Gruppe von Menschen in Frankreich hat ein Forschungsprojekt daraus gemacht und baut seit ein paar Jahren an ihrer eigenen – lediglich mit Werkzeugen und Methoden aus dem Mittelalter. Bei meiner nächsten Reise nach Frankreich mag ich dort unbedingt hin!
# FOKUS #
Im Sommer fiel es mir ehrlich gesagt schwierig, meinen Fokus aufrechtzuerhalten, beziehungsweise überhaupt zu finden. Einerseits lag das an den vielen Feiern und Reisen, die meinen Alltag perforierten. Andererseits habe ich etwas Neues probiert. Das ist aber ein Beitrag für sich.
// DIE AUSSICHTEN FÜR DEN WINTER 2022 //
Die neue Jahreszeit beginne ich – wie könnte es anders sein – erstmal mit Urlaub. Eigentlich war eine Reise vorgesehen, aber die steht gerade noch auf der Kippe. Mit Einzug des Herbstes ist es dann wohl wieder legitim, drinnen Dinge zu machen, oder? Ich hänge nämlich mit dem Drehbuch, Filmen und Museen dieses Jahr noch ordentlich hinterher und hatte auf den einen oder anderen herbstlichen Sturm gehofft, um mich mit einer heißen Kanne Tee abschotten zu können.
Außerdem wurde der Marathon in Frankfurt abgesagt. Das hätte eigentlich mein Höhepunkt im Herbst werden können. Jetzt begebe ich mich auf die Suche nach einem neuen.
Wie war dein Sommer? Und was hast du dir für den Herbst vorgenommen? Teile es gern in den Kommentaren.
Alles Liebe
Philipp
Dieser Beitrag ist Teil der Reihe Handverlesen.
Marco
14/09/2020 — 13:40
Dankeschön für die Verlinkung! :)
Ich hoffe, die guten Nachrichten sind ein okayer Gegenpol zu den ganzen schlechten, die immer auf uns einprasseln. :)
Philipp
14/09/2020 — 14:28
Danke für die guten Nachrichten! Sie sind tatsächlich ein guter Gegenpol, der mir einmal mehr zeigt, dass es nichts nützt, den Kopf in den Sand zu stecken. Es gibt immer etwas, wofür es sich lohnt, weiterzumachen.
Lieber Gruß aus Berlin
Philipp