Im Grunde konnte es nach 2022 nur besser werden. Und siehe da: 2023 erwies sich – zumindest für mich persönlich – als hervorragendes Jahr. Hier kommen sie also: Meine emotionalen Höhe- und Tiefpunkte des letzten Jahres!
Januar
Das Jahr begann direkt mit einem Highlight: Esa-Pekka Salonen, 2022/2023 Composer in Residence bei den Berliner Philharmonikern, dirigierte durch klassische Werke, feierte aber auch die Deutschlandpremiere seines neuesten Werks, einem Orgelkonzert. Gespielt wurde die Orgel von Koryphäe Olivier Latry. Voller Überzeugung kann ich sagen, dass ich noch nie jemanden so habe dirigieren und spielen sehen beziehungsweise hören. Es mag nicht allen gefallen, aber ich war sehr angetan. Deshalb besuchte ich dann direkt noch Esa-Pekka Salonens Late-Night-Konzert. 🎻
Februar
Endlich durfte ich meine Zweiheimat Osttirol im Winter kennenlernen – zumindest ansatzweise, denn mangels Schnee wirkte es an einigen Stellen schon sehr frühlingshaft. Der Fokus lag ganz klar auf Langlauf und das hat Spaß gemacht – insbesondere dann, wenn es doch mal bergab ging. Langfristig mag ich allerdings schon auch mal Abfahrt lernen, damit eines Tages Schneetouren möglich sind. (Vorausgesetzt es gibt dann überhaupt noch Schnee, denn für traumhafte Schneelandschaften mussten wir schon recht hoch.) Gelohnt hat es sich allemal! ⛷
März
Distanz- und pandemiebedingt musste dieses Ereignis lange auf sich warten: Meine Eltern und die meines Partners lernten sich endlich kennen. Treffpunkt war in Berlin. Als Einstieg wählten wir bewusst ein Konzert (es dirigierte Jörg Widmann), weil dann gar nicht so viel gesprochen werden musste. Die Sprachbarriere tut freilich ihr übriges dazu, aber am Ende hat es über die Maßen gut geklappt, sodass wir an diesem Wochenende sogar noch mehr zusammen unternehmen konnten. 😅
April
In diesem Monat machte nicht nur das Wetter, was es wollte, sondern auch Philipp: Aus gesundheitlichen Gründen hatte ich nach langer Planung und Vorbereitung meinen letzten Arbeitstag im Unternehmen. Abschiede sind mir noch nie leicht gefallen, doch diese Veränderung war dringend nötig. 🤝
Mai
Direkt im Anschluss ging es dann auf große Reise: Da mein Partner seit Beginn des Jahres nicht mehr nur die israelische, sondern auch die portugiesische Staatsbürgerschaft besitzt (was übrigens Vieles in unserem Alltag erleichtert!), aber noch nie dort war, wollten wir die Chance nutzen, gemeinsam in “sein neues Heimatland” zu reisen – mit dem Zug, weil Flüge schlecht fürs Klima und unter allen Umständen zu vermeiden sind. Gleichzeitig war es auch unsere erste gemeinsam große Reise. 🚂
Vorläufig wird es auch die letzte längere gewesen sein, denn wir durften lernen, dass wir doch zwei sehr verschiedene Reisetypen sind, und für dieselbe Reise nächstes Mal viel mehr Zeit benötigen würden. Doch woher nehmen und nicht stehlen? 🤔
Sowohl Portugal an sich als auch die Unterwegshalte haben es uns sehr angetan – jedes für sich. Lediglich die Verpflegung ließ etwas zu wünschen übrig. Frankreich und Italien waren unproblematisch, doch Spanien und Portugal gestalteten sich für mich als Vegetarier sehr schwierig. Ich mag zwar Pasteis de Nata sehr gern und habe sie fast jeden Tag in Portugal genossen, aber ausschließlich davon ernähren kann ich mich ja auch nicht. 🥧
Juni
Kaum zurück in Deutschland ging es direkt mit Veranstaltungen weiter: Etliche Geburtstage, ein freudigen Wiedersehen mit meiner WG aus Darmstadt und die re:publica. 💸
Juli
Der Sommer setzte sich mit noch mehr Geburtstagen und CSDs fort. Bei dem in Berlin durfte ich dann lernen, dass ich irgendwie raus bin. Zu wenig politisch, zu viel Party und allem voran zu viele Drogen auf der Parade. Dass ich als Misophoniker bei solchen Veranstaltungen besonders leide, versteht sich von selbst. Womöglich probiere ich es dieses Jahr mal mit einem der kleineren Protestmärsche, wobei es doch schön wäre, wenn alle Kräfte gebündelt würden… 🏳️🌈
August
Abschluss des Sommers stellte die Sommerfete in Fürstenwalde bei meinem früheren Mitbewohner aus Dresdner Zeiten dar, bei der auch der damit verbundene Freundeskreis dazukam. Mittlerweile sind auch einige Kinder mit am Start. Besonders schön finde ich jedoch, dass es sich aller vergangenen Zeit zum Trotz genauso anfühlt wie damals. Highlight bei der Sommerfete: Die Perseidenschauer! 🤩
Ende August begann dann meine Weiterbildung zum Drehbuchautoren für Film und TV. Die hatte ich schon einige Jahr im Blick, aber stets sprach etwas dagegen. Jetzt bot sich aber einige günstige Gelegenheit, die ich nach einigem bürokratischen Hin und Her auch direkt ergreifen konnte! 💻
September
Mein September war von einer für mich ungewohnten Regelmäßigkeit geprägt. Da der Unterricht in der Weiterbildung sehr gut geregelt und strukturiert war, konnte ich diese Struktur hervorragend auf meinen Alltag übertragen. Das habe ich sehr genossen. 🗓
Drittes Mitbewohnerwiedersehen: Mein ehemaliger Mitbewohner aus Dieburg war zu Besuch. Gemeinsam schauten wir uns die Blechtrommel im Theater am Schiffbauerdamm an, was nicht nur auf unserer gemeinsamen Theatertradition fußt, sondern traurigerweise auch das erste Mal für mich in einem Theater seit 9 Jahren war. Wie die Zeit verfliegt. 😱
Oktober
Apropos “verfliegen”: Das letzte Quartal des Jahres brach mit einem Jahrgangstreffen meines Bachelorstudium in Darmstadt an. Es war so schön, die Truppe endlich wiederzusehen! Freilich hat sich einiges verändert, immerhin waren es schon zehn Jahre, seitdem wir gemeinsam unser Studium aufnahmen. Aber angefühlt hat es sich genauso wie früher. ♥️
Überschattet wurde dieses Wochenende leider vom schrecklichen Massaker in Israel. Zum diesem Zeitpunkt konnte man sich das komplette Ausmaß noch gar nicht vorstellen. Drei Monate sind seitdem vergangen und noch immer sind nicht alle Geiseln frei. Die Gewaltspirale dreht sich weiter… 🇮🇱
Natürlich möchte ich auch nicht den Marathon unerwähnt lassen, den ich nach Jahren des Vorhabens, Planens, Pläneänderns und -verwerfens endlich gelaufen bin. 🏃♂️
November
Die Freundinnen aus meiner Heimatstadt und ich sind dabei, die Tradition zu etablieren, uns einmal im Jahr irgendwo für ein Wochenende zu treffen, weil wir mittlerweile wie vom Winde verstreut leben – zumindest einige von uns. Wenn es 2024 wieder klappt, dürfen wir es dann offiziell Tradition nennen. (Ab dem dritten Mal darf man, oder?) Das schöne an den Wochenenden ist, dass wir einfach nur gut essen, etwas Kulturprogramm einplanen und uns sonst einfach nur viel austauschen und in den Tag hineinleben, denn für alle ist dieses eine Wochenende gewissermaßen eine Ausnahmesituation. Eigentlich sollte man das ja öfter machen… Appell an euch Lesenden: Verbringt mehr Zeit mit euren Herzensmenschen! 🥰
Dann gab es noch zwei etwas andere Highlights spielerischer Natur, mit denen vielleicht niemand rechnet:
- Spieleabende besuche ich ja mehr oder weniger regelmäßig. Das befriedrigt mein Bedürfnis nach Brettspielen aber nicht ausreichend. Deshalb freue ich mich sehr über die Brettspielgruppe, die ich im Internet gefunden habe und die sich seit November nach Möglichkeit einmal in der Woche trifft. 🎲
- Ein lang ersehntes Videospiel ist endlich für meine Konsole erschienen, sodass ich mir einen Kindheitstraum erfüllen und endlich Hogwarts und Umgebung erkunden konnte. Damit bin ich auch noch lange nicht fertig! 🧙♂️
Dezember
Im letzten Monat des Jahres war es (schneller als erwünscht) so weit: Meine Weiterbildung endete und wir präsentierten unsere entwickelten Stoffe. Mein Serienkonzept kam besser an, als ich mir zu träumen gewagt hätte. Man darf gespannt sein, wie das weiter geht! 📺
Auf das Kursende folgte ein kurzes energetisches Tief, weil ich plötzlich gar keine Fristen oder dergleichen mehr hatte und mich etwas in der Schwebe befand. Die nötige Energie, um Winterplätzchen zu backen, fand ich dann tatsächlich auch erst, als der Zeitdruck dafür sorgte, dass ich nicht länger aufschieben konnte. 👨🍳
Zum Ausklang des Jahres kam ich heuer endlich wieder dazu, meine Jahresabschlussvisite in Leipzig und Dresden durchzuziehen und meine Herzensmenschen noch einmal zu besuchen. Gebührend festlich krönten dann auch die Feiertage dieses – für mich persönlich – sehr gute Jahr mit gutem Essen, guten Gesprächen und viel Spiel und Spaß. 🎄
In Summe verlasse ich 2023 also mit einem positiven Gefühl. So darf es im neuen Jahr gern weitergehen! 💫
Mit welchem Gefühl lässt du das alte Jahr zurück? Teile es gern in den Kommentaren.
Alles Liebe
Philipp
Dieser Beitrag ist Teil der Reihe Handverlesen.
Nicole
10/01/2024 — 07:07
Guten Morgen Philipp,
was für ein schönes und positiver Rückblick. Da bekomme ich gerade doch Lust auch noch einen zu schreiben. Eigentlich wollte ich dieses Jahr drauf verzichten… Vielleicht zumindest noch für mich. Mal sehen.
Oh wow – du warst bei Olivier Latry? Jörg Widmann? Mega <3 Ich mag ja ab und an auch mal ganz gern ein Klassik Konzert und bin jedes Mal aufs Neue positiv überrascht.
Für 2024 wünsche ich dir alles Gute und dass das Jahr mindestens genauso einzigartig wird, wie das Letzte :-)
Ganz liebe Grüße,
Nicole
Philipp
15/01/2024 — 19:25
Hallo Nicole!
Danke schön, das wünsche ich dir auch! :)
Statt des Jahresrückblicks habe ich lieber auf die Auflistung der von mir konsumierten Medien verzichtet, weil mich Ersterer reflektieren lässt und Letztere nur unnötig mit Mühe belastet, weil ich noch kein gescheites System gefunden habe, mit dem die Daten entspannt von einer Tabellenkalkulation auf WordPress bringt. Also lasse ich es bleiben in der Hoffnung, dass es schon niemand vermissen wird. :P
Lieber Gruß
Philipp
Aurelia
10/01/2024 — 13:31
Moin Philipp,
schön das dein 2023 trotz des Novembers positiv war. Mein 2023 war auch durchweg positiv, mein Highlight war definitiv der Mai mit dem Besuch vom Metallica Konzert in Hamburg und dann der August wo ich Metallica 2mal im Kino geschaut hab. War Übertragung vom Konzert aus Texas zwei Abende, zwei verschiedene Setlist. \m/
Ich wünsche dir für 2024 alles Gute und wir lesen uns, liebe Grüße!
Philipp
15/01/2024 — 19:26
Hallo Aurelia,
ja, das klingt nach Highlights ganz nach deinem Geschmack! :)
Dir auch alles Gute für das neue Jahr!
Lieber Gruß
Philipp
Aurelia
10/01/2024 — 13:33
orr Oktober war gemeint /O\
sorry