Schon öfter habe ich sie angekündigt, hier ist sie endlich: Meine beinahe ideale Woche. Doch wieso nur beinahe?
Meine Vorgeschichte
Eines meiner erklärten Jahresziele besteht darin, meine ideale Woche als Standard zu etablieren. Doch wie genau soll eine solche ideale Woche eigentlich aussehen? Darüber musste ich mir zunächst selbst einmal klarwerden.
Leicht gefallen ist es mir ehrlich gesagt nicht und ich tue mich auch immer noch etwas schwer damit. Das allgemeine Problem: Oft habe ich das Gefühl, nicht über ausreichend Zeit zu verfügen, um all denjenigen Dingen nachzugehen, die ich gern würde. In meiner Vorstellung wäre das in meiner idealen Woche kein Problem mehr.
In der Vergangenheit habe ich mich mit dem Thema der eigenen Zeit schon häufiger auseinandergesetzt, beispielsweise hier, dort oder zuletzt da. Sogar eine eigene Reihe habe ich dem Thema schon gewidmet. Lösungsansätze hatte ich verschiedene: Von möglichst detailliert bis möglichst gar nicht planen war im Grunde alles dabei. Doch dann kam 2018, ich schloss mein Studium ab und begab mich nicht nur in eine neue Lebensphase, sondern auch eine Festanstellung – ganz bewusst. Weniger bewusst waren mir die langfristigen Folgen.
Anno dazumal war ich noch froh darüber, dass ich nun im Vergleich zu vorher ja “nur” acht Stunden täglich Verpflichtungen hätte. Den Rest des Tages konnte ich frei gestalten. Zumindest in der Theorie. Die Praxis gestaltet sich freilich anders. Entsprechend sah ich es an der Zeit für mich, selbst ein bessere Bild davon zu erhalten, wie denn nun meine ideale Woche aussehen würde.
Dabei habe ich mich bewusst gegen den idealen Tag entschieden. Denn tatsächlich war mir von meinen früheren Experimenten unlängst bewusst, dass ich nicht alles am einem Tag unterbringe. Außerdem muss ich wahrlich nicht jeden Tag alles machen. Gut wäre jedoch, wenn mir dies innerhalb einer Woche gelingen würde. Gleichzeitig ist eine Woche vom Zeitraum her überschaubar genug, um Beständigkeit zu erzeugen und gleichzeitig Flexibilität zu wahren. So oder so würde es natürlich immer mal wieder Wochen geben, die nicht ideal laufen oder einfach nicht den Alltag wiederspiegeln – beispielsweise wenn ich Urlaub mache. Vielmehr geht es darum, wie ich das Gros meines Lebens gestalten möchte.
So sieht sie also aus:
Mein Ansatz
Schon als Kind stellte ich fest, dass Erwachsene zu viel Zeit mit ihrer Lohnarbeit verbringen. In der Folge fragte ich mich schon damals, wieso sie sich das antun. Nachvollziehen konnte ich es nicht. Heute kann ich das sehr wohl, auch wenn ich immer noch finde, dass Erwachsene zu viel Zeit mit ihrer Lohnarbeit verbringen.
Die allerseits bekannte 40-Stunde-Woche gilt weiterhin als Normal, was sich unter anderem dadurch abzeichnet, dass weniger Arbeitszeit als Teilzeit deklariert wird, als ob dabei ein anderer Teil fehlen würde. Dabei verlieren wir oft aus den Augen, dass wir neben unserer Lohnarbeit auch noch weitere Arbeiten verrichten: Hausarbeit; Pflege von Kindern, Verwandten oder Tieren; Ehrenämter; Steuererklärung; … – Alles Arbeit! Laut dem Epidemologen Frank Pega gibt es bereits ein erhöhtes Risiko, an einer Herzkrankheit oder Schlaganfall zu sterben, wenn man mehr als 35 bis 40 Stunden pro Woche arbeitet. Wenn wir ehrlich mit uns sind, wie weit sind wir jeweils wirklich davon entfernt, wenn wir nicht nur unsere Lohnarbeit, sondern auch alle anderen Arten von Arbeit einbeziehen?
Da ich…
- nicht an einem Herzinfarkt sterben möchte und
- mehr andere Dinge tun möchte und bereits jetzt nichts mehr unterbekomme
… bleibt mir im Grunde nur eins: Anderswo reduzieren. Also setzte ich bei einem Giganten meines wöchentlichen Zeitkontos an, der Lohnarbeit.
Ehrlich gesagt habe ich schon häufiger festgestellt, dass ich mich wesentlich energiegeladener fühle, wenn ich das Büro nach fünf Stunden verlasse. Fünf Stunden empfinde ich als ideal, denn ich kann sie konzentriert durcharbeiten und bin per Gesetz noch nicht mal zu einer Pause verpflichtet. Die kann ich stattdessen frei in einem Umfeld meiner Wahl umsetzen. Und wenn es doch mal eine Stunde länger gehen sollte, fühle ich mich immer noch nicht so aufgebraucht, wie nach acht, neun oder gar zehn Stunden Lohnarbeit. Und wo ich schon ehrlich bin, gebe ich an dieser Stelle noch zu, dass ich großer Verfechter der Vier-Tage-Arbeitswoche bin – schon allein, weil fünf Tage Lohnarbeit, zwei Tage frei per se sehr unausgewogen erscheinen. So fand ich mich also idealerweise bei 20 Wochenstunden Lohnarbeit auf vier Tage verteilt wieder.
Neben der Lohnarbeit möchte ich aber auch ausreichend Zeit für sinnvolle Arbeit zur Verfügung haben. Dabei geht es nicht um Geld oder andere Arten von Broterwerb, sondern einfach nur meinen Beitrag für eine bessere Welt. Dazu gehört dieser Blog ebenso wie andere Kreativ- oder Nachhaltigkeitsprojekte. Seit ich nicht mehr in Darmstadt lebe, habe ich beispielsweise überhaupt keine Zeit mehr, mich aktiv bei Foodsharing zu beteiligen, weil ich im Alltag nicht die nötige Flexibilität aufbringen kann. Und es stört mich.
Für einen guten Start in den und Abschluss vom Tag empfinde ich Rituale als sehr sinnvoll. Diese benötigen natürlich Zeit, weshalb ich dafür morgens und abends jeweils eine Stunde (Morgenritual und Betthupferl) eingeplant habe. Zu einem gesunden Leben gehören für mich nicht nur ausreichend Schlaf, sondern auch eine ausgewogene Ernährung, ein moderates Maß an Stress und körperliche Ertüchtigung. Deshalb habe ich zwischen Terminen nicht nur ausreichend Luft für Wege, Puffer und Mahlzeiten gelassen, sondern an drei Tagen in der Woche auch Sport eingeplant. Um geistig fit zu bleiben, sind außerdem ebenfalls an drei Tagen Zeiten für ein Studium vorgesehen.
Für amtliche Termine, Erledigungen, Einkäufe und Haushalt versuchte ich, einen möglichst knappen Zeitrahmen zu wählen, denn ich möchte ihnen nicht so viel Lebenszeit beimessen. Die investiere ich lieber in mein Sozialleben. Aufgrund der Vier-Tage-Arbeitswoche kann ich solche Zusatzarbeiten aber ohnehin vor dem Wochenende abschließen, sodass ich dieses davon freihalten kann.
Bei meinem Ansatz geht es mir nicht darum, ein längeres Wochenende als alle anderen zu erzielen. Von mir aus kann das ruhig der neue Standard für alle werden. Vom derzeitigen 2-Tage-Wochenende bleibt ja leider ohnehin nicht so viel übrig, denn an einem Tag widme ich mich all den Aufgaben, die unter der Woche liegen bleiben. Deshalb habe ich das nunmehr dreitägige Wochenende thematisch eingeteilt: Ein Tag für Erledigungen, Haushalt et cetera, ein Tag für Spaß und ein Tag für Ruhe. Wie ich diese dann gestalte, halte ich mir gern offen. Generell wollte ich möglichst ein paar Zeiträume leer halten anstatt die neu gewonnene Zeit mit Terminen zuzupflastern.
Mein unerreichbares Ideal?
Wie der Titel schon vermuten lässt, handelt es sich ja aber nur fast um meine Ideal-Woche. Woran es fehlt? Während ich einigen Gehirnschmalz in Überlegungen zu meiner idealen Woche steckte, stellte ich irgendwann fest, dass ich mich in einem Denkmuster verfahren hatte: Der Unterscheidung zwischen Lohnarbeit und sinnvoller Arbeit. Natürlich können beide sehr wohl dasselbe sein. Nur sieht meine Lebensrealität aktuell etwas anders aus.
Doch das war nicht immer so. Während des Studiums fühlte ich mich trotz vollem Zeitplan sehr wohl. Unter anderem lag es daran, dass es viel Abwechslung gab und finanzielle Interessen quasi nie im Vordergrund standen. Es ging stets nur um Wissens- und Erfahrungsgewinn, der Erschaffung von etwas Neuem im Kollektiv. Dahin möchte ich zurück, auch wenn dieser Weg nicht über eine akademische Institution führt. Denn während das Lernen für mich zu Beginn meiner Festanstellung noch stark im Vordergrund stand, ist die Lernkurve mittlerweile sehr stark abgeflacht und es fehlt mir an inhaltlicher Gestaltung. Der Arbeitsalltag fühlt sich für mich sehr stark nach Fließbandarbeit an. Wenn ich davon wegfinde, unterscheide ich womöglich auch nicht mehr zwischen Lohn- und sinnvoller Arbeit, sondern habe eher ein Hauptprojekt und zwei bis drei Nebenprojekte, die mir allesamt am Herzen liegen.
Bis dahin liegt noch ein langer Weg vor mir, wie auch ein Blick auf meinen Status quo verrät.
Meine reale Woche
In meinem Verständnis empfiehlt es sich, die eigene Lebenszeit entsprechend den eigenen Prioritäten zu verteilen. Fragt man mich nach meinen Top 5 Prios im Leben, würde ich ad hoc antworten:
- Meine Liebsten
- Meine Gesundheit
- Meine Leidenschaften / sinnstiftende Tätigkeiten
- Meine Bildung
- Spiel, Spaß und Kultur
Lohnarbeit taucht da gar nicht auf. Das bedeutet allerdings nicht, dass es sie gleich ausschließen muss. Das wirft die Frage auf, inwiefern meine verwendete Lebenszeit sich mit meinen Prioritäten deckt. Werfen wir dazu einen Blick auf eine realtypische Woche meines Lebens:
Einen Großteil meiner Woche verbringe ich mit meiner Lohnarbeit oder Tätigkeiten, die zur Lohnarbeit beitragen. Denn faktisch bin ich werktags nicht nur acht Stunden im Dienst, sondern verbringe auch meine Pause im professionellen Kontext, bereite Mahlzeiten vor, die im Arbeitsalltag dafür geeignet sind, in passenden Zeitfenstern verzehrt zu werden und benötige ebenfalls Zeit, um zum Arbeitsort und schließlich wieder nach Hause zu fahren. Und Überstunden fallen ja gelegentlich auch noch an. In Summe verbringe ich von 168 Stunden je Woche also mindestens 45 Stunden mit meiner Lohnarbeit, was etwa 26,79% entspricht.
Wenn es gut läuft, komme ich auf 20,5 Stunden pro Woche Sozialleben (12,20%). Dabei verzichte ich jedoch auf für meine Gesundheit essentiellen Schlaf. Ebenfalls zum Sektor Gesundheit gehören für mich neben dem Schlaf die kleinen Pausen zwischendurch, meine Rituale und der Sport. In Summe komme ich so auf bis zu 69 Stunden pro Woche (41,07%) beziehungsweise 16,5 Stunden pro Woche (9,82%), wenn ich den Schlaf außen vorlasse. Denn ehrlich gesagt habe ich hier langfristig überhaupt keine freie Wahl. Für Leidenschaften / sinnstiftende Tätigkeiten komme ich je Woche auf zwischen zwei und sechs Stunden (maximal 3,57%). Noch schlimmer trifft es meine Bildung, denn oft schaffe ich es nur zum wöchentlichen Kurs von anderthalb Stunden (0,89%). Spiel, Spaß und Kultur schaffen es immerhin auf zweieinhalb Stunden (1,49%).
Doch nicht all die freie Zeit, die ich mir herbeisehne, fließt in meine Lohnarbeit. Ganze sechseinhalb Stunden je Woche verwende ich auf Online-Aktivitäten – wozu ich noch nicht mal dieses Blog zähle, sondern allem voran Medienkonsum im Internet (3,87%). Zeit für Online-Aktivitäten plane ich tatsächlich nie ein. Stattdessen passiert sie oft, weil ich nur mal eben schnell etwas nachsehen möchte. Eledigt vom Tag bringe ich oft nicht mehr die Willensstärke und Disziplin auf, es dann auf ein paar Minuten zu begrenzen. Und ehe man sich versieht, ist eine Stunde verstrichen.
Meine optimierte Woche
Aktuell klafft eine große Lücke zwischen meiner idealen und realen Woche. Zwangsläufig stellt sich also die Frage, wie ich meinen Ist-Zustand Stück für Stück näher Richtung Soll bringen kann. In der Anpassung meines Ideals sehe ich keine zufriedenstellende Lösung. Gleichwohl bin ich mir bewusst, dass ich manche Umstände aktuell nicht so stark ändern kann, wie für ein Erreichen meines Ideals nötig wäre. Deshalb möchte ich zuletzt einen Blick darauf werfen, mit welchen Schritten ich realistisch meine Woche zum Besseren verändern, also optimieren, kann.
Bei meiner Online-Zeit kann ich auf jeden Fall noch an mir arbeiten. In der Vergangenheit hatte ich bereits gelernt, dass und wie es mir möglich ist, wenn ich nur bewusst Grenzen setze. Wenn ich eine Stunde am Tag im Internetsumpf festhänge, kommt mir das zwar zunächst nicht lang vor. Wenn ich allerdings am Ende der Woche meinen Bericht zu Bildschirmzeit erhalte, bin ich jedes Mal aufs Neue erschrocken, wie viel Zeit ich in Summe davor verbringe – Lohnarbeit exkludiert. ;) Deshalb möchte ich die Zeit für das restliche Jahr zunächst auf 15 Minuten pro Tag begrenzen.
Grenzen setzen stellt für mich ohnehin ein gutes Stichwort dar, denn oft schaffe ich den Absprung nicht. Das spiegelt sich in zwei Aspekten wieder:
- Hin und wieder bemerke ich eine gewisse Neigung in mir, mehr Interessen und Tätigkeiten nachgehen zu wollen, ohne andere dafür aus meinem Leben zu streichen. Das funktioniert freilich nicht. Deshalb gibt es an dieser Stelle eine klare Ansage an mich: Schluss jetzt! Keine weiteren Tätigkeiten aufnehmen! Zum Glück sehe ich im eigenen Umfeld abschreckende Beispiele, was passiert, wenn ich dies nicht befolge.
- Fange ich einmal mit einer Tätigkeit an und vertiefe mich in ihr, fällt es mir besonders schwer, damit aufzuhören. Das gilt für Recherchen im Netz ebenso wie beim Arbeiten, Lesen, Schreiben oder woran auch immer ich gerade tüftle. Eigentlich finde ich es zwar schön, so fokussiert zu sein, in der Praxis geschieht dies aber vor allem in ungünstigen Momenten. Beispielsweise werde ich im Arbeitsalltag permanent unterbrochen und erst abends, wenn alle anderen aus dem Büro sind, kann ich mich gut auf etwas konzentrieren. Oder ich müsste eigentlich bereits duschen, um pünktlich zu einer Verabredung zu erscheinen, hänge aber noch an einem Text, den ich schreibe.
Ganz in diesem Sinne springe ich jetzt hier an dieser Stelle auch erstmal ab. Wenn alles gut läuft, könnt meine optimierte Woche jedenfalls wie folgt aussehen:
Für meinen Geschmack sind die Lücken etwas eng gesteckt und es gibt viel zu wenig Zeiträume, die noch nicht verplant sind. Da darf also nichts schief gehen, weil es sonst automatisch zu Verschiebungen oder Streichungen kommt. Mehr ist aber definitiv nicht drin. Grund genug also, aktiv daran zu arbeiten, meiner idealen Woche näher zu kommen. ;)
Nun würde mich einmal interessieren: Wie sieht deine ideale Woche aus? Teile sie gern in den Kommentaren oder verlinke sie auf der Plattform deines Vertrauens!
Alles Liebe
Philipp
Maria
20/09/2022 — 09:13
Vielen Dank für deine spannenden Überlegungen, die ich für mich auch schon öfter angestellt habe.
Besonders ins Auge gefallen ist mir irgendwie das (Selbst) Studium. Mich weiterzubilden ist mir -eigentlich- sehr wichtig und gerät doch immer wieder zu kurz.
Entscheidend ist für mich hier nicht nur mein Zeit- sondern vor allem mein Energie-budget
Komme ich von der Lohnarbeit nach Hause, habe ich vielleicht theoretisch Zeit dazu, bin aber immer wieder so erschöpft, dass es nur für belanglosere Tätigkeiten oder eben das online-gescrolle reicht und nicht für anspruchsvolle Texte. Ich suche nach wie vor nach Stellschrauben für mich, um diese Disharmonie zu begradigen. Eine wäre sicherlich Sport, womit ich mich die nächste Zeit noch einmal befassen möchte. Ein wacherer Körper für den wachen Geist…
Ich stimme dir zu, ein weniger an Lohnarbeit würde sehr helfen Wunsch und Wirklichkeit einander anzunähern.
Liebe Grüße aus dem Zug nach Berlin 🙋🏻♀️
Der Zug ist wirklich einer meiner liebsten Orte.
Ich fühle mich von Verpflichtungen befreit und kann mich wieder neu ausrichten. Meine ideale Woche beinhaltet eine etwas längere Zugfahrt 😊
Philipp
20/09/2022 — 19:55
Hallo Maria,
vielen Dank für deine Anregungen!
Ja, das Energie-Budget ist ebenso wichtig, wobei ich finde, dass die beiden miteinander korrelieren: Je mehr freie Zeit, desto mehr verfügbare Energie und umgekehrt. Insofern erscheint mir das Freisetzen von Zeit als dreifacher Gewinn: Mehr Zeit, mehr Energie und mehr Möglichkeiten.
Körper und Geist sind stärker verbunden, als wir oft annehmen. Hierbei tritt auch ein Paradox zum Vorschein: Obwohl wir uns vorm Sport oft ausgelaugt fühlen, setzt das richtige Maß an körperlicher Ertüchtigung Energie frei, die wir uns vorher nicht zugetraut hätten. Deshalb versuche ich, in meiner Freizeit auch Kontraste zum Arbeitsalltag zu setzen. Meine Arbeit ist beispielsweise sehr kopflastig und organisatorisch sowie von vielen E-Mails und Telefonaten geprägt. Entsprechend erhole ich mich besonders gut bei Tätigkeiten, die körperlich sind, in denen ich mit meinen Händen Dinge erschaffe und die viel direkte, persönliche Interaktion erfordern.
Eine gute Fahrt und viel Spaß und vor allem Inspiration in Berlin!
Philipp
Aura
08/10/2022 — 11:51
Hallo Philipp,
ich finde es sehr sinnvoll, dass du dich damit befasst und finde den ganzen Artikel auch sehr inspirierend. Ich selbst leide gerade unter den Konsequenzen eines entgleisten “Workaholic-Phänomens” und kann wirklich nur sagen: Soweit sollte es gar nicht erst kommen. Und wenn es dann doch soweit ist, ist es umso wichtiger, etwas zu verändern. Ich finde die Vorstellung in Vollzeit zu arbeiten absurd und bin wie du absolut auf Seiten der 4-Tageswoche oder maximal 30-Stunden Woche.
Es ist eben nicht nur der Job, der anfällt, sondern auch alles andere. Wenn man wie ich alleine lebt, ist da keine Hausfrau oder Hausmann, der das alles erledigt. Hier fehlt es an Flexibilität und es ist wie du sagst: Teilzeit wird allen begrifflich schon als unzureichend deklariert, man arbeitet nur einen Teil der Zeit und nicht Vollzeit. Völlig unsinnig.
Ich gehe stark davon aus, dass sich Sachen wie Burnout etc. noch häufen werden in Zukunft. Irgendwann muss sich was ändern und auch nachhaltig. Bis dahin bleibt nur die konsequente Abregnzung, die mir selbst im Workaholic Kontext ziemlich schwer fällt.
Liebe Grüße
Aura
Philipp
11/10/2022 — 06:29
Hallo Aura,
vielen Dank für deine Rückmeldung!
Deine Sorge, dass Überarbeitung und Burnout künftig noch stärker zunehmen werden, teile ich. Allerdings traue ich mich nicht, darauf zu warten, dass hier etwas von politischer Seite aus geschieht. Schön und gut fände ich es zwar, doch im Zweifelsfall dauert das eben noch ein paar Generationen.
Jüngst kam mir noch der Gedanke, dass man vielleicht einfach für sich mal alle Arbeit zusammenzählen sollte und dann darauf achtet, nicht über 40 Stunden zu kommen. Daraus ergeben sich in meinen Augen auch neue Ansichten über den Wert der eigenen Zeit und Arbeit:
Alles Liebe
Philipp